„Vollgetankt“ heißt hier „geladen“

Das Netz der „Stromtankstellen“ wird in diesen Tagen erweitert: Im Parkhaus Rathausstr./Rauchstr. in Bad Pyrmont wird eine öffentliche Doppel-Ladestation in Kooperation mit dem einzigen europaweit gleichartigen Stromtanksystem „Park & Charge“ durch die Stadtwerke in Betrieb genommen. Im Parkhaus sind zwei Plätze auf einem Parkdeck für auftankende Fahrzeuge reserviert.

Zur Zeit sind rund 2.000 Elektroautos in Deutschland zugelassen. Bis zum Jahr 2020 sollen es bis zu einer Million sein, prognostizieren Experten. „Als regionales Versorgungsunternehmen unterstützen wir gern die wachsende Elektromobilität“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Dieter Boldt. Nach Hameln und Emmerthal verfügt Bad Pyrmont jetzt als dritte Kommune im Landkreis Hameln-Pyrmont über die Möglichkeit Strom „zu tanken“. Im angrenzenden Lippe ist das Netz schon deutlich dichter. Bundesweit gibt es derzeit etwa 900 öffentliche Ladestationen mit wachsender Tendenz. Europaweit sind es bereits mehrere tausend Standorte.

Das Ladesystem funktioniert ganz einfach und unterscheidet sich letztlich nur in der Tankzeit von gewohnten Benzin- bzw. Gastankstellen. Der Kunde fährt an die Ladestation, öffnet diese mit einem speziellen Schlüssel, und schließt das Fahrzeug mit dem mitgebrachten Ladekabel an.
Die Nutzer dieser Stromtankstelle müssen sich zuvor bei „Park & Charge“ angemeldet haben. Sie zahlen zehn Euro als einmalige Anmeldegebühr und weitere 20 Euro für eine Jahresvignette bei einem Auto. Zudem sind 50 Euro als Pfand für den erforderlichen Schlüssel zur Ladestation zu hinterlegen. Das entsprechende Anmeldeformular ist im Internet über www.park-charge.de herunterzuladen. Die Vignette berechtigt zum Bezug von Energie an allen Park & Charge-Ladestationen in Europa. Der Strom sowie die Nutzung der Parkfläche während des Tankvorgangs sind für den Nutzer kostenfrei.

Die Stadt Bad Pyrmont und der Landkreis Hameln-Pyrmont haben sich zum Ziel gesetzt, ihre Kohlendioxid (CO2)-Bilanz zu verbessern. Einsparmöglichkeiten bestehen vor allem beim Individualverkehr. Die Elektrofahrzeuge stoßen selbst kein CO2 aus – ideal also auch für einen Kurort, der auf Reinhaltung der Luft und Lärmreduzierung besonderen Wert legen muss.

Werner Meinberg (GF Meinberg Funkuhren) besitzt eines der ersten E-Automobile in Bad Pyrmont. Die Fotos zeigen Tochter Claudia Meinberg beim „Probetanken“!

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