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veröffentlicht am 08.08.2017 / geändert am 03.12.2018

Unerlaubte Anrufe - Netzagentur verhängt Rekordbußgeld wegen Telefonwerbung UPDATE

Nach rund 2.500 Beschwerden bei der Bundesnetzagentur augrund unerlaubter Werbeanrufe hat diese nun energisch durchgegriffen und verhängte erstmals das höchste dafür mögliche Bußgeld. 300.000 Euro soll ein Stromversorger nun zahlen.
 
Die Bundesnetzagentur hat zum ersten Mal das höchstmögliche Bußgeld für unerlaubte Telefonwerbung gegen ein Unternehmen verhängt. Die Energy2day GmbH soll wegen rechtswidriger Werbeanrufe für Energielieferverträge 300.000 Euro zahlen, teilt die Netzagentur am Mittwoch den 02.08.2017 mit. Der Behördenchef der Netzagentur Herr Jochen Homann kündigte an, dass die Netzagentur ihren Kampf gegen telefonische Belästigung weiter verstärken wird.

Verbraucher sind aufgerufen, unerlaubte Werbeanrufe bei der Netzagentur zu melden: "Nur ärgern und auflegen bringt nichts." Wenn die Agentur detaillierte Schilderungen habe, könne sie konsequent dagegen vorgehen. Über Energy2day hatten sich rund 2500 Verbraucher bei der Behörde beschwert.

Das Unternehmen hatte laut Homann eine "kaskadenartige Vertriebsstruktur" aufgebaut und mit einer hohen Zahl an Untervertriebspartnern unter anderem auch im Ausland zusammengearbeitet. Diese erledigten teilweise im Auftrag die Anrufe in Deutschland. Energy2day könne die Verantwortung dafür nicht von sich weisen.

Ein Einspruch gegen diese Entscheidung ist möglich. Das Bußgeld ist aktuell noch nicht rechtskräftig, erklärte die Netzagentur. Der Stromanbieter kann beim Amtsgericht Bonn noch Einspruch gegen diese Entscheidung einlegen. "Das Unternehmen hat ausgesagt, kein Telefonmarketing gegenüber Verbrauchern mehr zu betreiben", heißt es in einer Pressemitteilung der Netzagentur.

Die Bundesnetzagentur hat in 2017 bereits Bußgelder in Höhe von rund 800.000 Euro aufgrund von unerlaubten Telefonanrufen bzw. -werbung verhängt - im gesamten Jahr 2016 waren es 895.000 Euro und in 2015 rund 460.000 Euro. Im ersten Halbjahr 2017 gingen rund 26.000 schriftliche Beschwerden über unerlaubte Telefonwerbung ein, im gesamten Jahr 2016 waren es rund 29.000 Beschwerden.

Telefonwerbung unterliegt in Deutschland sehr strengen Regeln. Niemand darf zu Werbezwecken angerufen werden, ohne dass er dafür vorher ausdrücklich zugestimmt hat.


Quelle:Spiegel Online

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