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veröffentlicht am 14.09.2017 / geändert am 03.12.2018

Bad Pyrmont schiebt E-Mobilität an! UPDATE

Stadtwerke schaffen Voraussetzungen für Gelingen der Verkehrswende.
Erhöhte Feinstaub- und Lärmbelastungen stellen Städte und Kommunen zunehmend vor große Probleme. „Zwar sind wir in Bad Pyrmont - aktuell gespiegelt an den Richtwerten - nicht davon betroffen, aber

 
gerade als Kurstadt sind vorbeugende Maßnahmen für die Luft- und Lebensqualität Herausforderung und Anspruch zugleich“, so Bad Pyrmonts Bürgermeister Klaus Blome. Vor diesem Hintergrund und den öffentlich diskutierten Themen, wie Dieselgate und Einführung von Quoten für E-Autos, ist die E-Mobilität ein zentraler Lösungsbaustein. „Als Tochterunternehmen der Stadt Bad Pyrmont wurden die Stadtwerke beauftragt, die Voraussetzungen zu schaffen, damit E-Mobilität in der Kurstadt Fuß fassen kann“, erklärt Geschäftsführer der Stadtwerke Uwe Benkendorff. Grundlage dafür ist ein tragfähiges, umfassendes Konzept, das auf 6 Modulen beruht. Ziel ist es, die einzelnen E-Mobilitätsfacetten – welche in Wechselbeziehungen zueinander stehen – bis spätestens 2018 zeitnah umzusetzen. „Erste konkrete Umsetzungs-schritte haben wir in Absprache mit der Verwaltung und Politik bereits eingeleitet“, ergänzt Uwe Benkendorff.

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Abb. Konzeptionelle Module zur Etablierung der E-Mobilität

Gemeinsam mit der Stadt, dem Staatsbad Pyrmont und der Bad Pyrmont Tou-rismus (BPT) wurde ein Markenlogo entworfen, unter welchem die Partner ihre E-Mobilitäts-Aktivitäten darstellen und bündeln – ergänzt durch das jeweilige Cooperate-Design des Partners.

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Abb.: Gemeinsames Markenlogo für E-Mobilitäts-Aktivitäten

Ladesäuleninfrastruktur
Basis für die erfolgreiche Etablierung ist der Aufbau einer umfassenden Ladesäuleninfrastruktur mit Schnellladesäulen (AC- und DC-Ladesäulen). In einer ersten Ausbaustufe werden die Stadtwerke an öffentlich zugänglichen Parkplätzen im Kernbereich von Bad Pyrmont bis Anfang 2018  4 Ladesäulen bzw. 8 Ladepunkte installieren. Bis spätestens Ende des Jahres 2018 wird dieses Konzept um 2 weitere Ladesäulen bzw. 4 Ladepunkte ergänzt (s. Anhang E-Mobilitätskarte). „Mit insgesamt 6 Ladesäulen und damit 12 Ladepunkten sorgt die Stadt Bad Pyrmont für ausreichend Ladekapazität für E-Cars im öffentlichen Raum – dies hat insbesondere für eine Kurstadt mit vielen Tages- und Kurgästen Vorbildcharakter“, erläutert Uwe Benkendorff. Im nationalen Städtevergleich wird Bad Pyrmont einen Spitzenplatz mit ca. 0,6 Ladepunkten pro 1.000 Einwohner einnehmen (Spitzenreiter Ulm mit 0,77).

Ziel ist es, Gäste und Bürger zu motivieren, künftig ein E-Car in Bad Pyrmont zu nutzen. Mit dieser Infrastruktur wird die Angst vor fehlenden Ladesäulenstellplätzen minimiert, z. B. bei Großveranstaltungen wie Landpartie und Goldener Sonn-tag. Art und Höhe der Bezahlung für die Betankung wird in Abhängigkeit von der technischen Machbarkeit sowie der Diskriminierungsfreiheit bei der Bezahlung in den nächsten Monaten festgelegt – perspektivisch ist es das Ziel, eine gerechte kWh-Betankung umzusetzen.

ÖPNV-Elektrifizierung
Ein weiteres zentrales Modul ist die Elektrifizierung des öffentlichen Busverkehrs in Bad Pyrmont. Dabei wurde gemeinsam zwischen Stadtwerken, Verkehrsgesellschaft Hameln-Pyrmont (VHP), Phoenix Contact und Staatsbad festgelegt, dass – nach Klärung offenen Fragen wie u. a. Finanzierungsform -die erste rein elektrifizierte Buslinie im Landkreis Hameln-Pyrmont in der Kurstadt Bad Pyrmont zum Jahreswechsel 2018/2019 fahren soll (s. Anhang E-Mobilitätskarte). Der relativ lange Umsetzungszeitraum ist der Lieferzeit eines E-Busses geschuldet. „Die Linie 63 bietet sich als Pilotprojekt in einer Kurstadt hervorragend an, um Erfahrungen zu sammeln und die Elektrifizierung zusätzlicher Busse im Landkreis auf Grundlage dieser


Erfahrungswerte voranzutreiben“, so Geschäftsführer Behrens, VHP. Außerdem ist in 2018 geplant, das Angebot „MobilCard“ (Öffi-Abo & E-Pedelec) auch in Bad Pyrmont verfügbar zu machen. Insgesamt reduziert sich die durch den ÖPNV ausgelösten Feinstaub- und Lärmbelastungen damit in Bad Pyrmont erheblich - ein Meilenstein für das überregionale Ansehen der Kurstadt Bad Pyrmont.

E-Sharing
Herauskristallisiert hat sich in den letzten Jahren der gesellschaftliche Trend „E-Sharing“ und damit ein weiteres Modul für die E-Mobilität in Bad Pyrmont. Dieser Trend hat nicht mehr den Besitz eines Verkehrsmittels, sondern vielmehr den Zugang im Fokus. In einem ersten Schritt wird ein standortbasiertes E-Sharing-Modell durch das Tourismus-Center (BPT) Anfang des Jahres 2018 eingeführt (s. Anhang E-Mobilitätskarte). Das Angebot für Touristen und Bürger umfasst in einer zweijährigen Pilotphase die zeitbegrenzte Nutzung von E-Bikes, E-Rollern und E-Cars. Bei entsprechender Nachfrage findet eine Weiterentwicklung unter Einbeziehung der Digitalisierung – z. B. Nutzungszugang durch Freischaltung über eine App – statt.

Elektrofahrzeuge
Natürlich läuft die sukzessive Umstellung des Fuhrparks bei den Stadtwerken, der Stadt und dem Staatsbad auf E-Fahrzeuge bereits auf Hochtouren. Bei positiver Erfahrung – natürlich in Abhängigkeit von der technischen und preislichen Entwicklung sowie Fördermöglichkeiten – wird der gemeinsame Hochlauf forciert. Schon heute rechnet sich – bezogen auf die Gesamtkosten – die Anschaffung eines kleineren E-Cars gegenüber einem entsprechenden Fahrzeug mit Verbrennungsmotor.

Mitarbeiter-Elektromobilität & Dienstleistungsprodukte
Es gilt aber auch, die eigenen Mitarbeiter für E-Mobilität zu begeistern. Als innovative Arbeitgeber werden die Stadt, Stadtwerke und das Staatsbad ihren Mitarbeitern E-Bikes vergünstigt zur Verfügung stellen, um damit u. a. den Gesundheitsaspekt zu fördern. Die Stadtwerke werden gemeinsam mit Partnern die Voraussetzung für die E-Mobilität in Bad Pyrmont schaffen. „Gleichzeitig stehen wir mit unseren Erfahrungen und unserer Kompetenz bei E-Mobilitätsfragen -insbesondere bei der aus Kundensicht komplexen Errichtung von Ladesäulen – unseren Kunden und Bürgern jederzeit zur Verfügung“, so Geschäftsführer Uwe Benkendorff.

Fazit
Mit diesem umfassenden strategischen Konzept zur E-Mobilität ist Bad Pyrmont über regionale Grenzen hinaus Vorreiter – der Spagat zwischen traditioneller und smarter Kurstadt gelingt. „Vor dem Hintergrund der ungewissen technischen und preislichen Entwicklung auf der einen Seite und fehlender regulatorischer Rahmenbedingungen sowie dem nicht prognostizierbaren Nachfrageverhalten auf der anderen Seite, ist dies ein mutiger Schritt,“ erläutert Bürgermeister Blome „und daher ist die entsprechende Weiterentwicklung bei sich verändernden Rahmenbedingungen ein zwingendes Muss für unsere gesundheitsorientierte Kurstadt.“

Hier finden Sie das E-Mobilitäts-Konzept für Bad Pyrmont in einer Kartenansicht

> Quelle
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