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veröffentlicht am 31.03.2015

Mit Hitze und Zement gegen Knochenmetastasen –

Filmdreh im Sana Klinikum Hameln

Hameln, 31. 03. 2015 Mit einem neuen, speziell für Wirbelsäule und Knochen entwickelten Verfahren sagt die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des Sana Klinikums Krebszellen den Kampf an. Das innovative Konzept der Thermo-Tumorablation, bei dem Metastasen in der Wirbelsäule mit Hitze bekämpft und der entstehende Hohlraum anschließend mit Knochenzement stabilisiert wird, findet bisher erst in wenigen Kliniken in Deutschland Anwendung. Auch das ZDF interessiert sich für die Neuerung und hat zwei Tage lang im Sana Klinikum Hameln gedreht.

 

Mit Hitze und Zement gegen Knochenmetastasen –

Filmdreh im Sana Klinikum Hameln

Hameln, 31. 03. 2015 Mit einem neuen, speziell für Wirbelsäule und Knochen entwickelten Verfahren sagt die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des Sana Klinikums Krebszellen den Kampf an. Das innovative Konzept der Thermo-Tumorablation, bei dem Metastasen in der Wirbelsäule mit Hitze bekämpft und der entstehende Hohlraum anschließend mit Knochenzement stabilisiert wird, findet bisher erst in wenigen Kliniken in Deutschland Anwendung. Auch das ZDF interessiert sich für die Neuerung und hat zwei Tage lang im Sana Klinikum Hameln gedreht.

Bösartige Tumore wachsen meist schnell und zerstören das umliegende Gewebe. Die Tumorzellen können in Gefäße eindringen und mit dem Blutstrom fortgeschleppt werden, so dass weitere Tumore (sog. Metastasen) an anderen Stellen im Körper entstehen. Wandern Tumorzellen in den Knochen, ist oft die Wirbelsäule davon betroffen. Hierbei treten häufig starke Schmerzen auf. Die Metastasen schwächen oft die Stabilität des Knochens und können zu Knochenbrüchen führen. Mit dem neuen Wärmeverfahren, das speziell für Wirbelsäule und Knochen entwickelten wurde, werden die Metastasen von innen erhitzt, abgetötet und gleichzeitig der Knochen mit speziellem Zement wieder stabilisiert.

„Das neue minimalinvasive Verfahren hat für die Patienten viele Vorteile“, erklären Prof. Stefan Hankemeier, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, und Dr. Eyad Al Kahlout, Neurochirurg und Oberarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie. Über winzige Schnitte wird eine Sonde in den von Metastasen (Tumorzellen) befallenen Wirbelkörper eingebracht und mit Hitze bestrahlt. Anschließend wird über dieselbe Sonde Knochenzement in den holen Wirbelkörper injiziert, um diesen so zu stabilisieren. „Das neue Verfahren überzeugt einerseits durch die schonende, minimalinvasive Technik, und andererseits durch sehr gute Ergebnisse. Die Patienten sind häufig nach der Behandlung sofort schmerzfrei. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Patient für diesen Eingriff seine meist parallel laufende Krebsbehandlung nicht unterbreche muss. Chemotherapie oder Bestrahlung müssen in der Regel durch die Operation nicht pausierten werden“, so Dr. Al Kahlout. Auch Prof. Dr. Hankemeier ist von dieser Möglichkeit überzeugt: „Bislang wurden Metastasen in der Wirbelsäule sehr häufig mit verhältnismäßig aufwändigen und belastenden Operation behandelt. Es wurde lange nach einem minimalinvasiven Verfahren gesucht, das uns wirklich weiterbringt. Häufig benötigen die mit dem neuen Verfahren behandelten Patienten deutlich weniger Schmerzmittel, da die durch die Metastase hervorgerufenen Rückenschmerzen unmittelbar zurückgehen“, erklärt der Chefarzt.

Erste Versuche vor einigen Jahren, ein geeignetes gezieltes Wärmeverfahren zur lokalen Behandlung von Metastasen in Knochen und Wirbelsäule zu finden, scheiterten an der verfügbaren Sondentechnik. Mit der sogenannten „STAR Tumor-Ablation“ wurde eine Technik entwickelt, die direkt an den Metastasen eingesetzt werden kann, ohne das umliegende Gewebe zu schädigen. „Nach der Entfernung der Metastasen wird der Knochen häufig auch durch das jetzt fehlende Volumen geschwächt, wenn er nicht bereits schon vorher durch den Tumor deutlich geschwächt war. Dies kann zu Brüchen der Wirbelsäule führen, die dann eine weitere aufwendige Operation erforderlich machen. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, direkt nach der Abtötung des Tumors den geschwächten Knochen mit Knochenzement zu stabilisieren. Das neuartige Tumor-Ablationsverfahren, das seit Herbst 2013 in Deutschland einsetzbar ist,  ermöglicht, im selben Schritt und mit demselben Instrumentarium den Tumor zu kontrollieren und den Knochen zu stabilisieren“, freut sich Dr. Al Kahlout über den Fortschritt. Der Eingriff selbst sei relativ unkompliziert und in der Regel nach 30 Minuten beendet. Der Film über die Anwendung des wärmebasierten Tumor-Ablationsverfahren ist am 14. April im ZDF „Volle Kanne“ zu sehen.

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