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veröffentlicht am 15.06.2018 / geändert am 08.02.2019

Sichere berufliche Perspektive in der Pflege UPDATE

Quereinsteiger und Geflüchtete bringen großes Potenzial mit sich
 
Dass ausgebildete Fachkräfte in so gut wie allen Branchen fehlen, ist allgemein bekannt. Aber auch Nachwuchs zu finden, ist zunehmend schwierig. Das muss auch die Pflegeeinrichtung "Scharnhorst Residenz" in Hameln erfahren. Ausbildungsstellen bleiben unbesetzt, weil es keine Bewerber gibt. Insgesamt bieten die der VBS Sozialbetriebe gGmbH angehörigen Pflegeeinrichtungen, zu der auch die Pflegeeinrichtung im Zentrum in Bad Nenndorf gehört, 24 Ausbildungsstellen an.

Heimleiter Ingo Peters kann die Entscheidung vieler junger Leute nachvollziehen. "Die Arbeit in der Pflege hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten stark verändert. Es bleibt im Schnitt weniger Zeit für den einzelnen Bewohner, der Aufwand der Dokumentation ist erheblich mehr geworden und die Verdienstmöglichkeiten sind längst nicht so attraktiv wie in der Industrie. Dabei kümmern sich die Pflegekräfte um das wichtigste Gut, dass die Gesellschaft hat. Sie kümmern sich um die Menschen, die Jahrzehnte ihres Lebens für die Entwicklung der Gesellschaft gearbeitet haben. Und übrig bleibt viel zu wenig Zeit am Tag für den persönlichen Kontakt", beschreibt Peters das Dilemma, in dem sich die Pflegebranche befindet.

Peters ergänzt: "Diese Rahmenbedingungen dürfen sich jedoch nicht in der Pflege am Bewohner widerspiegeln. Unsere Mitarbeiter geben täglich ihr Bestes, im Rahmen der Möglichkeiten, die sie haben. Als Arbeitgeber unterstützen wir daher unsere Mitarbeiter und fördern Sie bei der persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung." Neben den Zeitzuschlägen für Nachtdienste und Sonntags-/Feiertagsarbeit und regelmäßigen internen und externen Fort- und Weiterbildungen, unterstützt die VBS Sozialbetriebe gGmbH Eltern von nicht schulpflichtigen Kindern mit einem Kinderbetreuungszuschuss, fördert sportliche Aktivitäten und bietet den Mitarbeitern einen Zuschuss bei einer freiwilligen Berufsunfähigkeitsversicherung und einer freiwilligen betrieblichen Altersversorgung. "Auch soziale Leistungen des Arbeitgebers sind eine Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern", erklärt Michael Mai, der Personalleiter der Zentralverwaltung.

Um Auszubildende für den Pflegeberuf und die eigenen Einrichtungen zu interessieren, präsentiert sich die VBS Sozialbetriebe gGmbH regelmäßig auf Job- und Ausbildungsmessen und ist häufig in allgemeinbildenden Schulen zu Besuch, um Fragen der Schüler zu beantworten. Peters rät Interessierten dringend, auf den Messen das persönliche Gespräch zu suchen. Das vermittle beiden Seiten einen persönlichen Eindruck und man erfährt aus erster Hand, wie die Ausbildung in dem Betrieb im Detail abläuft. Das Gespräch biete zudem einen guten Grundstein für ein Praktikum oder ein Beschäftigungsverhältnis.

Ein großes Potenzial sieht Peters in der Integration von Geflüchteten in den Pflegeberuf. Ohne berufliche Qualifikation Fuß zu fassen ist schwer. Eine Ausbildung in der Pflege leistet einen wichtigen Schritt an der Teilhabe auf dem Arbeitsmarkt. Für die Pflegeeinrichtung bedeutet dies die Sicherung der benötigten Fachkräfte. „Wir sind uns bewusst, dass es Arbeit für beide Seiten bedeutet, aber wir sind überzeugt, dass sich diese lohnt. In Nordrhein-Westfalen haben viele Unternehmen positive Erfolge erzielt und engagierte Mitarbeiter gewinnen können. Voraussetzung für eine Ausbildung ist die sprachliche Qualifikation auf B2-Niveau und ein gültiger Aufenthaltstitel“, erklärt Mai. Ebenso sind Pflegehelfer, Umschüler und ältere Arbeitnehmer von unschätzbarem Wert. Sie haben die nötige Lebenserfahrung, die im Umgang mit den Bewohnern von Vorteil ist. "Quereinsteiger sind bei uns herzlich willkommen. Wir freuen uns sehr, wenn wir Menschen ausbilden können, die sich bewusst für eine Ausbildung in der Pflege entschieden haben", erläutert Peters.

Für die Betreuung und Anweisung der Auszubildenden beschäftigt die VBS Sozialbetriebe gGmbH bewusst eine eigenständige Ausbildungsleitung. Peters weiß um den Vorteil: "Die Auszubildenden haben während der Ausbildung einen direkten Ansprechpartner, der immer für sie Zeit hat. Wir lassen unsere Auszubildenden mit ihren Fragen und Problemen nicht alleine." Neben dem Beruflichen bleibt auch Zeit für Persönliches. Wenn Auszubildende in schwierigen persönlichen Situationen stecken, klärt Peters individuell, inwieweit der Betrieb unterstützen kann. Er ist sich sicher: "Wenn es dem Mitarbeiter gut geht, überträgt sich das auf die Bewohner und sie wissen sich geborgen. Wir versuchen für die Bewohner eine familiäre Atmosphäre zu schaffen. Und das funktioniert nur, wenn sich alle "Familienmitglieder", also auch die Pflegekräfte, wertgeschätzt fühlen."

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