veröffentlicht am 05.03.2015
Ein Netzwerk – Ein Ziel
Optimale Behandlung im Darmzentrum Hameln-Pyrmont
Ein fachübergreifendes Konzept zur Vermeidung und optimierten Behandlung von Darmkrebs ist das Ziel des Darmzentrums Hameln-Pyrmont. Anlässlich des Darmkrebsmonats im März bieten die Experten von drei Gesundheitseinrichtungen ein Expertenforum am Mittwoch den 11. März um 17.00 Uhr in den Räumlichkeiten der DEWEZET an.
Ein Netzwerk – Ein Ziel
Optimale Behandlung im Darmzentrum Hameln-Pyrmont
Hameln, 03.03.2015. Ein fachübergreifendes Konzept zur Vermeidung und optimierten Behandlung von Darmkrebs ist das Ziel des Darmzentrums Hameln-Pyrmont, dass in 2008 von der Praxisgemeinschaft Dres. med. R. Halle, H. Hill, O. Rubanov und H. Schmidt zusammen mit dem Sana Klinikum Hameln-Pyrmont und dem Bathildiskrankenhaus Bad Pyrmont gegründet wurde. Anlässlich des Darmkrebsmonats im März bieten die Experten der drei Gesundheitseinrichtungen ein Expertenforum am Mittwoch den 11. März um 17.00 Uhr in den Räumlichkeiten der DEWEZET an. Hier können Besucher alle Fragen rund um das Thema Darmkrebs und zu den Versorgungsleistungen des Darmzentrums stellen.
Jeder zweite Mann und 43 Prozent der Frauen erkranken in ihrem Leben an einem bösen Tumor, so die Zahlen des Krebsregisters. Krebserkrankungen sind jedoch immer besser behandelbar und in vielen Fällen heilbar. Obwohl fast jeder Zweite an Krebs erkrankt, verstirbt daran nur jeder vierte Mann und jede fünfte Frau. Die Krebsvorsorge leistet hier einen großen Beitrag. Denn je früher Krebs erkannt wird, desto größer sind die Aussichten auf Heilung. Das gilt insbesondere für den Darmkrebs.
Insgesamt steht das Darmzentrum jedoch nicht nur für eine gute Vorsorge, sondern für eine optimale und vernetzte Behandlung bis hin zur Nachsorge. „Mit dem Darmkrebszentrum gehen wir ganz neue Wege. Eine derartige Vernetzung zum Wohle des Patenten ist etwas Besonderes“, sagt Dr. Oleg Rubanov. Facharzt für Innere Medizin und Onkologie.
Die niedergelassenen Ärzte der Praxisgemeinschaft Dres. R. Halle, H. Hill, O. Rubanov und H. Schmidt und die Krankenhäuser in Hameln und Bad Pyrmont haben sich zu einem Darmzentrum zusammengeschlossen. Onkologen, Gastroenterologen und Chirurgen sowie viele andere Fachdisziplinen arbeiten hier zusammen, um Darmkrebserkrankungen zu vermeiden oder der Erkrankung mit verbesserter Behandlung zu begegnen. Dabei fungieren die Akteure des Darmkrebszentrums als Lotze, die den Patienten über den gesamten Behandlungsverlauf von der Vorsorge, über die weiteren Behandlungsschritte, bis hin zur Nachsorge oder der Unterstützung in der Endphase lückenlos begleitet. „Wir arbeiten nach aktuellen, international Leitlinien und gemäß den Vorgaben der deutschen Krebsgesellschaft“, erklärt PD Dr. Rainer Lück, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie des Sana Klinikums und ergänzt „zudem unterliegen wir mit dem Darmzentrum der Qualitätssicherung des Westdeutschen Darmzentrums, das einen jährlichen Qualitätsbericht erstellt und uns mit anderen Zentren bundesweit vergleicht.“ In gemeinsamen Tumorkonferenzen treffen sich die Ärzte der unterschiedlichen Einrichtungen und Fachbereiche einmal in der Woche, um sich übergreifend zu Einzelfällen auszutauschen. „Im sogenannten Tumorboard besprechen wir alle Patienten, bei denen ein Darmkrebs entdeckt wurde, so dass die Entscheidung über das weitere Vorgehen von mehreren Fachleuten in gegenseitiger Absprache erfolgt. So kann die Behandlung für die Patienten immer weiter optimiert werden“, erklärt Privatdozent Dr. G. Stöhr, Chefarzt des Bathildiskrankenhauses, der von dem Expertennetzwerk überzeugt ist. Der schnelle Informationsaustausch sorge nicht nur für Behandlungssicherheit, sondern sichert auch kurze Wege und Wartezeiten. Kooperationspartner des Darmzentrums, wie Fachgemeinschaftspraxis für Innere Medizin O. Spiel und T. Kochtchi in Bad Münder, das Institut für Pathologie Richter, das Radiologische Zentrum V. Karakidis und J. Zhuchenko sowie die Strahlentherapie GSR Hameln, sind ebenfalls Teil des Wissensnetzwerkes.
Jährlich kommen hier im Landkreis etwa 180 Neuerkrankungen hinzu. Gerade beim Darmkrebs gibt es eine vortreffliche Vorsorge und Früherkennungsmöglichkeit, die Darmspiegelung. Hier können Tumore frühzeitig entdeckt und bereits während der Untersuchung entfernt werden. Wenn es sich bei den Tumoren noch um sogenannte Polypen oder medizinisch gesagt um Adenome – gutartige Tumore – handelt, wird durch deren Entfernung die Entstehung eines Darmkrebses verhindert, deshalb ist die Darmspiegelung eigentlich keine Früherkennung, sondern eine Krebsvermeidungsunterschung.
Ab dem 55. Lebensjahr wird diese Untersuchung von den Krankenkassen übernommen. „Leider nehmen viel zu Wenige dieses Angebot in Anspruch“, ergänzt Dr. R. Halle und erklärt „das liegt häufig daran, dass eine Darmkrebserkrankung im frühen Stadium erst einmal keine Beschwerden verursacht. So kann sich die Schleimhaut über viele Jahre völlig unbemerkt verändern. Aber selbst wenn schon ein Krebs vorliegt, können, wenn er rechtzeitig erkannt wird, bis zu 90% der Darmkrebspatienten vollständig geheilt werden.“ Man solle also ab einem gewissen Lebensalter regelmäßig die Vorsorgeleistung in Anspruch nehmen und den Arztbesuch nicht unnötig hinauszögern sollten Symptome auftreten, wie Veränderungen der Stuhlgewohnheiten, Bauchkrämpfe oder Blut im Stuhl, so der Mediziner.
In der gemeinsamen Veranstaltung am Mittwoch 11. März in der DEWEZET informieren die sechs Zentrumskoordinatoren über die unterschiedlichen Leistungen des Zentrums, beantworten alle Fragen zum Thema Darmkrebs und machen auf die große Chance der Darmkrebsvorsorge aufmerksam. Referieren wird Dr. Ralf Halle und Dr. Oleg Rubanov aus der Praxisgemeinschaft Dres. Med. R. Halle, H. Hill, O. Rubanov und H. Schmidt sowie Privatdozent Dr. Rainer Lück und Jürgen Langner aus dem Sana Klinikum Hameln und Privatdozent Dr. Gerhard Stöhr und Dr. Walter Orman aus dem Bathildiskrankenhaus Bad Pyrmont.