veröffentlicht am 02.07.2015
Informationsveranstaltung für Ärztinnen und Ärzte der Region
2. Hamelner Gelenksymposium begeistert Teilnehmer
Bereits zum zweiten Mal hat das Hamelner Gelenksymposium in der Zentscheune bei Schloss Schwöbber stattgefunden. Über 100 teilnehmende Ärztinnen und Ärzte waren aus ganz Deutschland angereist und auch in diesem Jahr von dem Wissensaustausch mit den medizinischen Experten begeistert.
Zum Motto „Focus Hüfte“ lud Professor Dr. Stefan Hankemeier, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie und Leiter des EndoProthetikZentrums am Sana Klinikum Hameln-Pyrmont ein. National und international anerkannte Experten im Bereich des Hüftgelenkes berichteten über neueste Behandlungsmethoden rund um die Hüfte.
Dr. Wego Kregehr, langjähriger Mannschaftsarzt des Fußballvereins Hannover 96, berichtete, dass gerade im Hochleistungssport, wie zum Beispiel in der 1. Fußball-Bundesliga, bei Leistenschmerzen eine ausreichende Regenerationspause für den Behandlungserfolg entscheidend sei – trotz des hohen Leistungsdrucks. Dr. Jörg Schröder, Hüftexperte aus dem berühmten Berliner Universitätsklinikum Charité wies darauf hin, dass bei der Hüftarthroskopie (Gelenkspiegelung) die Indikationsstellung entscheidend sei. Insbesondere sei darauf zu achten, dass bei Hüftarthrose die Arthroskopie keinen Erfolg bringe. Prof. Andreas Halder aus Berlin-Sommerfeld und Prof. Stefan Hankemeier aus dem hiesigen Sana Klinikum betonten, dass vor einer Hüftoperation die klinische Untersuchung und die Analyse des Röntgenbildes für den Erfolg einer Behandlung von zentraler Bedeutung seien. „Ziel des Hüftgelenkersatzes ist eine perfekte Wiederherstellung der individuellen Anatomie des Patienten“, so Halder. Viel Wert sei insbesondere auf die korrekte individuelle Wahl der Prothese zu legen, aber auch auf eine perfekte Implantation. Ein idealer Prothesensitz an der Hüfte erhöhe die Zufriedenheit der Patienten und optimiere die Funktion. Hankemeier forderte, dass vor dem Hüftgelenkersatz die Operation idealerweise am Computer digital zu planen beziehungsweise zu simulieren sei, um die Patientensicherheit zu erhöhen. Hankemeier ging anschließend auf häufige aber auch seltene Ursachen von Schmerzen nach Hüftgelenkersatz ein.
Bei Brüchen am Hüftgelenk sei bei älteren Patienten in vielen Fällen ein Gelenkersatz zielführender als die Gelenkrekonstruktion, so Prof. Helmut Lill, der seine Forderung an vielen klinischen Beispielen illustrierte. „Im Zweifel besser der Hüftgelenksersatz“, so seine Ansicht. Den Abschluss machte Prof. Thorsten Witte von der Medizinischen Hochschule Hannover, der über die neuesten Entwicklungen bei der Behandlung von entzündlichen Gelenkserkrankungen referierte und seinen Vortrag mit Ernährungstipps abschloss.
„Wir freuen uns schon auf das nächste Hamelner Gelenksymposium!“, so das einhellige Kredo der Teilnehmer.