veröffentlicht am 30.07.2015
Nicht mehr müssen müssen
Große Resonanz auf die siebte Welt-Kontinenz-Woche zeigt enormen Informationsbedarf
Hameln, 29.07.2015. Zum Thema Inkontinenz hat die Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V. deutschlandweit zu Aktionen aufgerufen. Die diesjährige siebte Welt-Kontinenz-Woche zeichnete sich durch eine besonders hohe Veranstaltungs- und Teilnehmerzahl sowie durch Aktionen in den Innenstädten aus. Auch im Sana Klinikum Hameln-Pyrmont sind zahlreiche Besucher durch das Beckenbodenzentrum Hameln informiert worden.
„Diese große Resonanz zeigt deutlich, wie wichtig es ist, über Inkontinenz offen zu sprechen.
Die Volkskrankheit „Inkontinenz“ betrifft in Deutschland ca. neun Millionen Männer und Frauen. Man sollte also darüber reden und sich Hilfe suchen“, sagt Dr. Thomas Noesselt, Leiter des Beckenbodenzentrums und Chefarzt der Frauenklinik im Sana Klinikum.
Inkontinenz ist eine Volkskrankheit. Betroffen sind Junge und Alte, Männer und Frauen. Doch trotz der hohen Anzahl Betroffener, geht über die Hälfte der Erkrankten aus Scham nicht zum Arzt. „Inkontinenz wird heute immer noch fälschlich als ein Problem von Frauen wahrgenommen. Ab dem 50. Lebensjahr leiden bereits 1/3 aller Frauen darunter, jedoch später auch 25 Prozent der Männer“, sagt Dr. Thomas Noesselt, Chefarzt der Frauenklinik und Leiter des Beckenbodenzentrums. Anlässlich der Welt-Inkontinenz-Woche wird jährlich auf dieses Problem und seine Behandlungsmöglichkeiten aufmerksam gemacht.
Während 2009 insgesamt 52 Events in 39 Städten verzeichnet wurden, waren es in diesem
Jahr ganze 145 Veranstaltungen in 97 deutschen Städten, darunter auch Hameln. Hier kamen auf Einladung des Beckenbodenzentrums 75 Zuhörer in den Vortragsraum des Sana-Klinikums, um sich über die Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten bei Harn- und Stuhlinkontinenzen, Senkungen und Enddarmerkrankungen zu informieren. Die am Hamelner Beckenbodenzentrum beteiligten Ärzte aus der Gynäkologie, Urologie und Proktologie haben unter der Leitung von Dr. Noesselt die Angebote des interdisziplinären Beckenbodenzentrums dargestellt und sind dabei auf großes Interesse gestoßen. Mit vielen Nachfragen wurden die meist noch tabuisierten Themen sehr offen diskutiert und Lösungsmöglichkeiten besprochen.
Die Gründe für eine Harn- oder Stuhlinkontinenz sind vielfältig, sie reichen von organischen Veränderungen oder Auswirkungen operativer Eingriffe über neurologische Probleme bis hin zu Nachwirkungen einer Geburt. „Die Beschwerden können in den meisten Fällen gut behandelt werden“, erklärt Dr. Noesselt und ergänzt: „Es gibt ebenso viele Behandlungsmethoden wie Ursachen. Hier reicht das Spektrum von schlichter Gewichtsreduktion über Physiotherapie und Medikamentenverordnung bis hin zu operativen Eingriffen. Und selbst die wenigen Patienten, bei denen kein Heilungserfolg möglich ist, können ein weitgehend normales Leben führen, wenn sie die richtigen Hilfsmittel erhalten.“
Informationen zur Deutschen Kontinenz Gesellschaft e. V.
Die Deutsche Kontinenz Gesellschaft e. V. hat es sich als gemeinnützige, medizinischwissenschaftliche Fachgesellschaft seit 1987 zur Aufgabe gemacht, Inkontinenz aus der Tabuzone zu holen und den Weg frei zu machen für eine verbesserte Diagnose, Behandlung und Prävention von Harn-und Stuhlinkontinenz. Dafür steht bundesweit ein interdisziplinärer Expertenrat aller betroffenen Fachrichtungen zur Verfügung. Mit der Zertifizierung von ärztlichen Beratungsstellen sowie Kontinenz-und Beckenboden-Zentren und der Veranstaltung von Fortbildungen trägt die Deutsche Kontinenz Gesellschaft maßgeblich zur Qualitätssicherung in der Behandlung und Beratung von Menschen mit Inkontinenz bei.
Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V. Friedrichstraße 15, 60323 Frankfurt am Main/ www.kontinenz-gesellschaft.de Pressestelle: Nicola Sieverling / mobil: 0172-455 43 62 / E-Mail: redaktion@nicola-sieverling.de
Eine Auswahl der bundesweiten Berichterstattung finden Sie unter folgenden Suchbegriffen: Mathias-Spital, Hamburger Abendblatt, Aachener Zeitung, Capio, Franz von Prümmer Klinik