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veröffentlicht am 21.09.2017 / geändert am 14.06.2018

Tag der Zahngesundheit 2017 UPDATE

Gesund beginnt im Mund - Gemeinsam für starke Milchzähne
 
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  • Handlungsbedarf: 15 Prozent der Kleinkinder in Deutschland sind von Karies betroffen.
  • Gruppenprophylaxe muss gestärkt und auf die Jüngsten ausgeweitet werden.
  • Fachübergreifende Strategien sind nötig, um gefährdete Gruppen zu erreichen.

Wie wichtig Milchzähne für die gesunde Entwicklung eines Kindes sind, wird nach wie vor unterschätzt. Dabei entscheiden gesunde Milchzähne unter anderem darüber, ob ein Kind altersgerecht an Gewicht zunimmt, ob es richtig sprechen lernt und ob es aufgrund seines Aussehens Ausgrenzung erfährt. Auf der zentralen Auftaktpressekonferenz zum Tag der Zahngesundheit informierte der Aktionskreis zum Tag der Zahngesundheit heute darüber, wie Milchzähne gesund bleiben - und wies auf die Notwendigkeit hin, sich noch stärker für die Mundgesundheit der Jüngsten zu engagieren.

"Es ist eine traurige Tatsache, dass deutschlandweit bei den unter dreijährigen Kindern schon 15 Prozent von Karies betroffen sind", sagte Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer, und fügte hinzu: "Frühkindliche Karies tangiert alle Bevölkerungsgruppen, aber besonders Familien in sozial schwierigen Lebenslagen. Ursachen für die frühkindliche Karies sind übermäßiges Trinken von zucker- und säurehaltigen Getränken, z.B. aus Saugerflaschen in Kombination mit zu wenig Mundhygiene im frühen Kindesalter. Um das verändern zu können, brauchen wir fachübergreifende Konzepte."

Dem stimmte Dr. Michael Kleinebrinker, Referatsleiter beim GKV-Spitzenverband, zu: "Leider ist frühkindliche Karies bei Klein- und Vorschulkindern nach wie vor ein Thema. Damit aus den erkrankten Milchzähnen kein dauerhaftes Problem wird, macht sich die Gesetzliche Krankenversicherung für eine frühzeitige und systematische zahnärztliche Betreuung ab Durchbruch des ersten Milchzahns stark. Die gesetzliche Vorgabe, mit den zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen in der GKV zukünftig deutlich früher zu beginnen als dies heute der Fall ist, wird daher begrüßt".

Was Milchzähne stark machen kann, führte Prof. Dr. Christian H. Splieth, Leiter der Abteilung Präventive Zahnmedizin & Kinderzahnheilkunde der Universität Greifswald, aus. "Der Fluoridgehalt der Kinderzahnpasta ist in Deutschland im Vergleich zu vielen anderen Ländern niedrig. Das sollte sich ändern. Außerdem brauchen wir eine Gruppenprophylaxe, die auch die Kleinsten mit täglichem Zähneputzen erreicht - und endlich Prophylaxeleistungen vom ersten Zahn an, die in der zahnärztlichen Regelversorgung erstattet werden. Nur wenn wir uns bei den Milchzähnen die gleiche Mühe geben wie bei den bleibenden Zähnen, können viele Extraktionen bei kleinen Kindern vermieden werden", lautete Splieths Appell. Die Gesundheit von Milchzähnen stärkt man außerdem, indem man Kinder, Eltern, Erzieher und Andere, die Einfluss auf die Gesundheit von Milchzähnen nehmen können, kontinuierlich über Themen wie Zahnpflege oder Kontrolluntersuchungen informiert. Aus diesem Grund waren zur Pressekonferenz auch Eltern und Kinder eingeladen, deren Fragen von den anwesenden Experten beantwortet wurden.

Quelle: Bundeszahnärztekammer
Foto: Verein für Zahnhygiene e.V.

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