veröffentlicht am 26.08.2015
Jacob Pins: Unbekanntes
Die Ausstellung "Unbekanntes" kann noch bis zum 20. September bei uns besucht werden.
Bisher wurden in den Ausstellungen mit Werken von Pins vorwiegend seine Ölbilder und Holzschnitte gezeigt. Andere Techniken blieben im Hintergrund. Mit der neuen Ausstellung „Unbekanntes“ wird deutlich, dass Jacob Pins auch als Zeichner und Aquarellist Meisterhaftes geleistet hat und wie kreativ er mit der Drucktechnik experimentiert hat.
Die Zeichnungen machen den größten Teil der Werksammlung aus. Landschaften und Städtebilder sind dabei das häufigste Motiv. Die Zeichnung als ein Urelement jeder Darstellung wird von der Linie bestimmt. Mit der Linie wird die uns umgebende Welt wiedergegeben. In den Höhlenzeichnungen vor tausenden von Jahren ist sie der sichtbare Beweis menschlicher Kultur. Auch die Kritzelzeichnungen eines Kindes zeigen die Freude am schöpferischen Tun. Dies gilt bis zum späteren Beherrschen von ästhetischen Strukturen. Die Linie ist die Spur, der Ausdruck einer Bewegung, die eine seelische Erregung sichtbar machen kann. Die Linie kann chaotisch, unruhig oder geordnet ruhig sein, sie kann emotional bewegen. Der Künstler ruft über die spiegelbildliche Wiedergabe hinaus beim Betrachter Empfindungen hervor.
Das Aquarell spielt im Werk von Pins nicht eine so hervorragende Rolle wie die Zeichnung, der Holzdruck oder das Ölbild. Dem entspricht auch der relativ kleine Bestand in der Werksammlung der Jacob Pins Gesellschaft. Meist handelt es sich um Vorstudien für Ölbilder oder Holzschnitte oder um das spontane Festhalten einer Stimmung in Farbe.
Bei den Monoprints handelt es sich um Drucke, die – wie das Wort schon sagt – nur einmal ausgeführt werden, also um Unikate und Originale. Beim Monoprint wird zunächst ein Hintergrund gewählt, der mit Holzformen bedruckt wird. Die Hintergrundfläche kann von einer Druckplatte stammen, neu gedruckt werden oder auch gemalt sein. Auf diese Fläche druckte Pins mit eingefärbten geometrischen Holzformen wie Kreisen, Dreiecken und Vierecken Bildkompositionen, die in immer neuen Varianten einmalig waren.