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veröffentlicht am 16.05.2013

Die Ausstellung "Irene und Josef Apportin  - 2 Leben für die Kunst" wird am 02. Juni eröffnet

Am 2. Juni um 11 Uhr werden bei der Vernissage, im Haus des Gastes in Polle auf dem Burggelände, deren Werke in ihrer Vielfältigkeit, Ausdruckskraft und ihrem Facettenreichtum zu bewundern sein: Malerei - Porträts - Batik und Klöppelbilder.
 

Eigentlich war es ganz anders gedacht. Bereits in 2012 war eine Ausstellung aus Anlass des 90. Geburtstags mit dem „Hamelner“ Josef Apportin geplant. Leider ist der Künstler im April 2012 verstorben und man hat sich nun entschlossen, die Veranstaltung als Hommage an das Künstlerehepaar Apportin zu realisieren.

Mit „Appo“ hat nicht nur Hameln einen großen Künstler verloren, gemeinsam mit seiner Frau stand er für ein Jahrhundert Kunstgeschichte. Seine Ausbildung erhielt Apportin an den Münchner und Berliner Akademien. 1941 wurde er mit dem Albrecht-Dürer-Preis ausgezeichnet. Damals lernte er die gebürtige Hamelnerin Irene Kropp kennen. Es sollte eine Liebe fürs Leben werden, ein Leben für die Liebe und 2 Leben für die Kunst.

Irene (verstorben 2005) Apportins Vorlieben: die griechischen Mythen mit Ihren Göttern, Halbgöttern und Menschen - besonders Pan und Wilderer im Garten der Lüste - und der alte Schwerenöter Zeus, dem keine Verkleidung zu mühsam ist, um hübsche Sterbliche zu verführen und wie bei Europa als Stier auch zu entführen. Was die 1920 im Rattenfängerhaus in Hameln geborene Zeichnerin und Malerin, die ihr Handwerk in Bremen an der Nordischen Kunsthochschule und an der Kunstakademie in München bei Gulbranson und Gerhardinger lernte, auszeichnete, war ihre grenzenlose Phantasie, ihre Lust am Schauen, der nichts entging und ihrem Strich, der alles ausdrücken, alles darstellen konnte. Vor allem aber war es Irene Apportins von großer menschlicher Wärme geprägter Humor, der ihre Arbeiten auszeichnet und unvergesslich macht. (Aus dem Buch „Mythen, Götter und Sterbliche)

Josef Apportin stellte sich in einem Bekenntnis selbst am besten dar:
Ich bin immer wieder aufs Neue über die unerschöpfliche Schönheit der Natur erstaunt. In überschwänglicher Fülle hält sie das Wahre und Schöne in den Dingen verborgen, die wir mit unseren Augen nur zu ergreifen brauchen. Nicht der Gegenstand an sich ist es - die Blume, die Brandung der Wellen, der Flug des Vogels - was uns fasziniert, sondern die zu erfühlende Wahrhaftigkeit, das, was der Gegenständlichkeit anhaftet. Für meine Kunst nehme ich das Wesentliche aus der Dinggebundenheit heraus. Losgelöst vom Ballast der Materie verbleibt a priori das, was wir von den Dingen empfinden: Klänge farbiger Formen, das Gefüge organischen Wachstums, die Lebendigkeit der Materie, Spannungsfelder und Wirkungen, das Schwingen rhythmischer Bewegung - Metaphern einer geschauten inneren Welt, Träumen gleich, die mit offenen Augen erlebt werden. Und sie sind das eigentliche Korrektiv zur Wirklichkeit. (Aus Stationen einer Bildkunst) Mit Josef Apportin assoziiert man vor allem seine gestischen und meditativen Arbeiten, wobei er ebenso wie seine Frau ein außergewöhnlicher Porträtist war. Bereits mit 13 Jahren malte Appo sein erstes Bild – seinen Großvater -, 81-jährig ein überlebensgroßes Porträt, das er Samuel Beckett, dem Schöpfer von „Warten auf Godot“, widmete.

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