veröffentlicht am 13.08.2015 / geändert am 13.08.2015
Ferienspaß zum Zweiten: Einmal Prinz, einmal Prinzessin sein UPDATE
Zum zweiten Mal konnten sich Kinder wie ein Prinz, wie eine Prinzessin fühlen
Am 13. August trafen sich um 10 Uhr erwartungsfrohe Prinzessinnen und ein Prinz. Eine anfängliche Schüchternheit wurde schnell überwunden. Denn es galt zu lernen: Was lernten Prinzessinnen und Prinzen damals? Natürlich Tanzen, Reiten - mit unterschiedlichen Sätteln, die Prinzen Fechten, dann auch Rechnen, Lesen, Schreiben. Daneben aber auch die Anfänge der Theologie, Philosophie, Sternenkunde, Latein, Griechisch, Französisch, der Jurisprudenz und der Mathematik. Das musste der Adelsnachwuchs heute aber nicht lernen, eher - wie sitze ich richtig?
Was muss ich machen, wenn ein Ranghöherer kommt? (Aufstehen) Wie verhalte ich mich ihm gegenüber? (Hofknicks und warten, bis er/sie sich gesetzt hat. Wie selbstverständlich nahm der Adelsnachwuchs Haltung an, setzte sich vorn auf den Stuhl, stand höflich auf, wenn ein Ranghöherer kam. Nur das mit Hofknicks, das war noch nicht so einfach. Gehört schließlich auch zum Tanzunterricht, der war heute nicht dran. Also geduldig sitzen und hören, wie die Adeligen frher morgens angezogen wurden. Das war kein Zuckerschlecken, besonders wenn es kalt war. Je voller das Schloss war, desto qualvoller wurde es. Denn der Nachwuchs wurde entweder vom Kammerdiener angezogen, das ging schnell. Oder von seinen Verwandten. Da durfte nur die Ranghöchste anziehen. Und so musste der Prinz/die Prinzessin manchmal minutenlang in der Kälte ausharren, bis er endlich angezogen werden konnte.
Nun war die Verwandlung aber komplett
. Aus normalen Mädchen und einem Jungen wurden formvollendete Prinzessinnen und ein Prinz. Natürlich, manche Kleidung kratzte, war ungewohnt. Aber der Schwung des Kleidersaums vor dem Spiegel entschädigte für vieles. Noch ein paar "Histörchen" von 1681, dem Jahr des historischen Fürstentreffs, und es konnte losgehen. Nicht einfach so, sondern selbstverständlich mit einem Sonnenschirm. Die Haut musste blass bleiben. Braun wurde nur die arbeitende Bevölkerung auf dem Feld. Der Adel zeigte seine Klasse durch eine vornehmen Blässe.
Ein Zug von äußerst hübschen Prinzessinnen und eines stattlichen Prinzen machte sich auf in die Brunnenstraße. Dort wurde der adelige Nachwuchs gebührend bewundert. Die Kinder erwiderten die Bewunderung durch huldvolles Winken - natürlich mit der Handinnenfläche nach außen.
Auch heute probierten die Kinder das köstliche Pyrmonter Wasser in der Wandelhalle. Die Friedrichsquelle schmeckte ganz gut, aber die anderen Quellen waren nicht sehr genehm. Das Wasser wurde versüßt mit Marzipan, denn Königin Luise, eine Wohltäterin der Stadt, aß Marzipankuchen schon zum Frühstück. Daneben Erdbeeren mit Schlagsahne, Rosinenbrot und Butter.
Wie im Flug verging die Zeit und aus Prinzessinnen, einem Prinzen wurden wieder normale Kinder, die sich sehr über die freundlichen Pyrmonter gefreut hatten. > Quelle
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Fürstentreff e.V. Erdfällenstr. 18 31812 Bad Pyrmont