veröffentlicht am 02.10.2016
Hamelner Feuerwehr probt den Ernstfall: Wohnungsbrand
Eine Alarmübung am Freitag Nachmittag beschäftigte die Hamelner Feuerwehr. Anwohner verfolgten interessiert das Treiben am Mehrfamilienobjekt.
Datum & Uhrzeit: 30. September 2016 / 17:19 Uhr
Einsatzort: Stüvestrasse, Hameln
Einsatzart: Alarmbung
"Am nächsten Dienstag kommen die Abriss-Bagger. Da wollten wir mit den Häusern Stüvestraße 22 und 24 noch etwas Sinnvolles unternehmen", berichtet Thomas Breitkopf über die Vorarbeiten zu einer Einsatzübung, wie sie eher selten in Feuerwehrkreisen zu erleben ist.
Mit viel Liebe zum Detail aber auch mit einem deutlichen Auge auf die Sicherheit der eingesetzten Kräfte wurde in dem aus mehreren Baukörpern bestehenden Mehrfamilienhaus an drei Stellen Feuer gelegt. Im zweiten OG sogar in einer extra dafür hochgetragenen Badewanne. "Wir wollten ja nicht, dass uns das Feuer davonläuft", ergänzt Heißausbilder "Kalle" Coerdt. Zusammen mit zwei weiteren Kameraden war er die ganze Zeit im brennenden Objekt "versteckt", um im Ernstfall sofort eingreifen zu können und die eingesetzten Kräfte sicher nach draußen zu begleiten. Sogar Mauerdurchbrüche wurden in der Vorbereitung angefertigt, um Schlauchleitungen unsichtbar für die vorrückenden Kräfte im Haus zu verlegen. Es sollte alles so realistisch wie möglich sein.
In der Übungs-Annahme sollte ein Sperrmüll-Haufen hinter dem Gebäude Feuer gefangen haben. Durch die große Hitze platzte die Fensterscheibe und das Feuer gelangte in das Innere der Wohnung. Dort breitete es sich sehr schnell aus und gelangte über das Treppenhaus in die anderen Wohneinheiten.
Da alle Baukörper über den Dachboden miteinander verbunden sind, breitete sich das Feuer dort auf die benachbarten Wohnungen aus, und gefährdete so die Bewohner der angrenzenden Wohnungen. Die Bewohner konnten nicht mehr über das verqualmte Treppenhaus fliehen und machten sich an den rückwärtigen Fenstern bemerkbar.
Im ersten Angriff drangen die EInsatzkräfte der Hauptberuflichen Wachbereitschaft durch die Haustür in das Gebäude ein, bis sie durch einen bewußtlosen Atemschutzträger gestoppt wurden. (Der Atemschutznotfall war eine Darstellung der Übungsleitung!) Dieser wurde schnell von einem Rettungstrupp aus dem Gebäude gebracht und auf dem Bürgersteig versorgt. Ab hier übernahmen dann die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Hameln.
Unter der Leitung von stv. Stadtbrandmeister Ulf Magerhans wurden zwei Abschnitte gebildet und das Feuer vom vorderen und vom rückwärtigen Bereich in die Zange genommen. Gleichzeitig wurden die Wohnungen nach Personen durchsucht und diese über die Treppenhäuser oder über Drehleiter gerettet. Insgesamt sieben Personen meldete der Einsatzleiter an die Leitstelle als gerettet.
Während des Übungseinsatzes war die Stüvestraße voll gesperrt; Schaulustige hielten sich überwiegend in respektvollem Abstand zum Geschehen auf und dokumentierten den Ablauf der Übung in Bild und Video.
Text: J. Grabandt - KMB
Eingesetzte Fahrzeuge:
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