veröffentlicht am 26.03.2020
Verkehrsstatistik des Kalenderjahres 2019
Bad Pyrmont (ots) - Die hier vorgestellten Zahlen wurden für das gesamte Polizeikommissariat, also für die Gemeindebereiche der Stadt Bad Pyrmont und des Fleckens Aerzen, erhoben. Da sich auch die Zahlen 2018 und 2017 auf beide Gebiete beziehen, ist eine Vergleichbarkeit gewährleistet. Da
s Unfallgeschehen 2019 wies im Zuständigkeitsbereich des PK Bad Pyrmont, entgegen der Steigerungen der Vergleichszahlen in der Polizeidirektion Göttingen und im Land, einen erfreulichen Rückgang der aufgenommenen Verkehrsunfälle auf. 104 Unfälle weniger als 2018 bedeuten einen Rückgang um 13 %. Besonders erfreut sind wir, dass nach vier Verkehrstoten im Jahr 2018, kein Verkehrsteilnehmer 2019 an Unfallfolgen verstarb. Die Unfalltoten 2018 waren ausnahmslos Zweiradfahrer. Die Überwachung dieser Verkehrsteilnehmer wurde 2019 von Seiten der Polizei stärker in den Fokus genommen. Gleichzeitig wurden an der besonders betroffenen L 430 (Hagener Berg) durch die Straßenbaubehörden die Parkplätze gesperrt und die Leitplanken durch Unterfahrschutz weiter verstärkt. Durch den fehlenden Effekt einer "Showkurve", verbunden mit mehr Verkehrsüberwachung und zusätzlicher Technik wurde somit einiges erreicht. Klassische Unfallschwerpunkte gab es in unserem Zuständigkeitsbereich keine. Die Überprüfung der Fahrzeugführer/innen nach Verkehrsunfällen brachte leider eine deutliche Steigerung der Feststellungen von Alkohol- und Drogenmissbrauch ans Licht. Die Zahlen im Bereich der Alkoholbeeinflussung nach Verkehrsunfall stiegen auf 12, und erreichten somit wieder einen langjährigen Mittelwert. Erstmals statistisch auffällig im Polizeikommissariat Bad Pyrmont ist der Bereich der Verkehrsunfälle, bei denen zumindest ein beteiligter Fahrzeugführer unter dem Einfluss von Drogen oder Medikamenten steht. Hier wurden gleich fünf Unfallgeschehen statistisch erfasst. Verkehrskontrollen in Bezug auf Alkoholbeeinflussung von Fahrzeugführern führten, unabhängig von Verkehrsunfällen, vierzig Mal zur Einleitung von Straf- oder Ordnungswidrigkeitenverfahren. Dies ist eine Steigerung gegenüber 2018 von 33 %. Einem Verkehrsunfall unter Alkoholbeeinflussung standen somit mehr als 3,3 folgenlose Trunkenheitsfahrten gegenüber. Bei den folgenlosen Fahrten unter Drogen sank die Fallzahl hingegen von 36 auf 31. Neben den Beeinträchtigungen durch Alkohol, Drogen und Medikamenten ist die sogenannte Ablenkung durch Handy oder andere Kommunikationsmittel, eine der Hauptunfallursachen. Hier wird durch verstärkte Überwachung an einer Sensibilisierung der Fahrzeugführer gearbeitet. 105 Verstöße wurden im Jahr 2019 von den Pyrmonter Beamtinnen und Beamten angezeigt, gegenüber 66 im Jahr davor. Bei den Geschwindigkeitsverstößen, einer weiteren Gefahrenquelle, lagen die Feststellungen (367 in 2019 gegenüber 357 in 2018) geringfügig über den Werten des Vorjahres. Hier lag aber der Erfolg bei mehreren sehr erheblichen Überschreitungen, wie dem Pkw-Fahrer, der Groß Berkel in der Nacht mit weit mehr als 100 km/h durchquerte. Wenn es dann trotz aller Maßnahmen zum Unfall kommt, hilft oftmals auch der angelegte Sicherheitsgurt. Die Überwachungsmaßnahmen zeigten hier aber, dass insbesondere innerorts die Gurtpflicht nicht konsequent beachtet wird. 2019 wurden 411 Verstöße geahndet, gegenüber 273 im Jahr 2018. Nach dem Unfall kommt es leider manchmal vor, dass Verursacher oder andere Beteiligte flüchten. Die Anzahl der Unfallfluchten sank im vergangenen Jahr von 88 (2018) auf 53. Leider werden aber weiterhin zunehmend Unfallfluchten nach sogenannten Parkplatzremplern und abgefahrenen Außenspiegeln angezeigt. Mit relativ geringen Chancen der Aufklärung allein durch die Spurenlage, sank hier die sehr gute Aufklärungsquote von 2018 (48%) auf 33 %. Hier appellieren wir an Zeugen, sich bei der Ermittlung der Unfallverursacher zur Verfügung zu stellen und Beobachtungen ggf. eigenständig bei der Polizei zu melden, auch wenn sie nicht selbst der Geschädigte eines solchen Unfalles sind. Von den Unfallfluchten mit Verletzten, insbesondere Unfälle der Radfahrer, wurden sechs von zwölf aufgeklärt.
Die Radfahrer stehen in diesem Jahr auch in Aerzen und Bad Pyrmont, gemäß einer landesweiten Strategie, im Fokus. Dabei werden sowohl Verkehrsverstöße durch Radfahrer, wie auch solche gegen Radfahrer (Vorfahrtsdelikte, Parken auf Radwegen pp.) erfasst. Insgesamt wurden ansteigende Zahlen der stark alkoholisierten Fahrradfahrer (fast ausnahmslos Männer), rücksichtsloses Missachten von Verkehrsregeln (z.B. in Fußgängerzonen) und riskantes Verhalten (sog. Stunts auf dem Hinterrad) gemeldet. Hier wird in diesem Sommer, auch in Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt der Stadt Bad Pyrmont, verstärkt drauf geachtet.
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