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veröffentlicht am 17.07.2013

Pressemitteilung der Polizei Bad Pyrmont: Verkehrsstatistik für das Jahr 2012

Hameln (ots) - (Bad Pyrmont) Nach der Besprechung der Verkehrsunfallkommission, die Ende Juni 2013 getagt hat, gibt die Bad Pyrmonter Polizei die Zahlen zur Verkehrsunfallentwicklung im Jahr 2012 und die erkannten Unfallschwerpunkte im Bereich Bad Pyrmont bekannt.
 

Festzustellen ist, dass sich die Zahl der Verkehrsunfälle um
16 auf jetzt 515 erhöht hat (das ist ein Plus von 3,2 %). Bei 416 der Polizei angezeigten Unfälle waren nur Sachschäden entstanden. 83 Personen wurden im vergangenen Jahr leicht verletzt, 12 Personen schwer und es wurden insgesamt 4 Menschen bei Verkehrsunfällen in Bad Pyrmont getötet. Es ist somit festzustellen, dass sich auch bei den Verkehrsunfallfolgen ein Anstieg der Zahlen im Vergleich zu den Vorjahren ergeben hat. Sowohl bei den Leichtverletzten, wie auch bei den Getöteten, sind das mit die höchsten Zahlen im 10-Jahres-Vergleich.

Entgegen dem allgemeinen Trend sind in Bad Pyrmont die so genannten "Baumunfälle" um fast 43 % zurückgegangen. Dies sind die Verkehrsunfälle, bei denen die Beteiligten häufig sehr schwere Verletzungen davon tragen. Nur noch 4-mal verunfallten 2012 Verkehrsteilnehmer an Bäumen. Diese Unfälle ereigneten sich alle außerhalb geschlossener Ortschaften.

Bei den Unfallbeteiligten wurden im Jahr 2012 unter anderem 18-mal Motorradfahrer, 43-mal Fahrradfahrer, 19-mal Fußgänger registriert. Die Zahl der beteiligten Fahrradfahrer und Fußgänger hat sich dabei gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt.

Als Hauptunfallursache ermittelte die Polizei (wie auch in den Vorjahren) "zu geringer Abstand (10 Fälle)", "nicht Beachten der Vorfahrt (59 Fälle"), "Fehler beim Abbiegen (22 Fälle)" und natürlich "Geschwindigkeit (18 Fälle)" und "Alkohol am Steuer (9 Fälle)".

Neben den 9 Fahrzeugführern, die bei Unfällen unter Alkoholeinfluss standen, wurde 21 weiteren Verkehrsteilnehmern eine Blutprobe entnommen, weil bei ihnen im Rahmen von Kontrollen Alkoholkonsum festgestellt wurde. Den höchsten Wert erreichte im letzten Jahr ein Fahrradfahrer, der mit über 3,6 Promille am Lenker unterwegs war. Auch ein Motorradfahrer wurde im Juni 2012 angehalten, als er sein Krad mit 2,76 Promille führte. Großes Glück hatte der alkoholisierte Fahrer eines VW Golf, als er im März alkoholisiert von der Löwenser Straße abkam, eine Laterne überfuhr, gegen einen Baum prallte und schließlich einen Abhang an der Löwenser Straße herunter rutschte. Er und sein Beifahrer wurden nur leicht verletzt und flüchteten noch von der Unfallstelle. Sie konnten aber später von der Polizei ermittelt werden, die Blutprobe bei dem 21 Jährigen ergab einen Wert von 1,2 Promille.

24-mal musste die Polizei Fahrzeugführern eine Blutprobe entnehmen, weil sie unter Drogeneinfluss standen. Unter anderem wurde im Januar ein 33-jähriger PKW-Fahrer überprüft, der im Schmiedeweg unterwegs war. Er stand nicht nur unter Drogeneinfluss, sondern hatte seinen Führerschein wegen gleichartiger Delikte bereits verloren und war somit auch ohne Fahrerlaubnis unterwegs.

Am 09. März 2012 zog sich ein 82-jähriger Bad Pyrmonter Fahrradfahrer bei einem Sturz auf der Fahrbahn der Löwenser Straße Verletzungen zu, an denen er verstarb. Er war allein an dem Unfall beteiligt und hatte an seinem Fahrrad, unter anderem auch am Lenker, mehrere Taschen mit Lebensmitteln angehängt und trug keinen Helm. Die 4. Person, die bei einem Unfall in Bad Pyrmont verstarb, war eine 86-jährige Seniorin, die am 23. April mit ihrem Rolllator Am Hylligen Born unterwegs war. Sie wurde beim Rangieren vom Fahrer eines Kleinbusses übersehen und verstarb an den Folgen der schweren Kopfverletzungen, die sie sich bei dem Sturz zugezogen hatte.

Überproportional häufig sind junge Kraftfahrer auch in Bad Pyrmont im vergangen Jahr an Unfällen beteiligt gewesen. Mangelnder Fahrpraxis wird ein Unfall zugerechnet, der sich im September 2012 in der Nähe der Bombergklinik ereignet hat. Die 18-jährige Fahrerin eines Fiats hatte bei einem Bremsvorgang die Kontrolle über ihren PKW verloren, der sich überschlug und gegen einen Baum kippte. Fast ähnlich erging es einem 18-jährigen jungen Mann auf der Strecke zwischen Großenberg und Lügde. Er kam nach links von der Fahrbahn ab, wollte gegenlenken und verlor dabei die Kontrolle über sein Fahrzeug. Auch er und sein Mitfahrer wurden bei dem Unfall verletzt.

Bei Verkehrskontrollen 2012 wurden 220 Verkehrsteilnehmer festgestellt, die sich nicht angeschnallt hatten. 431-mal mussten Verwarngelder erteilt oder Bußgeldverfahren eingeleitet werden, weil von Fahrzeugführern die angeordneten Höchstgeschwindigkeiten zum Teil deutlich überschritten wurden.

Auch die Zahl der Unfallfluchten ist 2012 in Bad Pyrmont um 3,4 % gestiegen. 122-mal flüchteten Unfallverursacher von der Unfallstelle ohne sich um die Schadensregulierung zu kümmern. Die Polizei konnte dabei in 55 Fällen die Verursacher ermitteln. Das ist eine Aufklärungsquote von über 45 %. Gegen diese Fahrzeugführer wurde in allen Fällen ein Strafverfahren wegen Verkehrsunfallflucht eingeleitet. Es ist also ein erhebliches Risiko, sich bei Verkehrsunfällen der Schadensregulierung zu entziehen, zumal ein Versicherungsschutz für den finanziellen Schaden eintreten würde. Sogar 7-mal flüchteten Unfallbeteiligte im vergangenen Jahr, obwohl Personen durch sie verletzt worden sind (im Vorjahr waren dies nur 2 Fälle). Hier konnte die Polizei 6 der Unfallverursacher später ermitteln.

Im Jahr 2013 wird die Polizei auf diese Unfallbilanz mit verstärkten Kontrollen, aber auch mit gezielten Präventionsmaßnahmen reagieren. Zielgruppe sind in Bad Pyrmont nicht nur die jungen Kraftfahrer, sondern auch ältere Menschen, die als Fahrzeugführer, Fußgänger oder Rollatornutzer am Straßenverkehr teilnehmen. Hier werden weiterhin gezielte Beratungen, aber auch Trainings von der Polizei angeboten. Genauso werden natürlich auch Kontrollmaßnahmen durchgeführt, die besonders an den Unfallhäufungsstellen stattfinden werden. Hier werden schwerpunktmäßig Motorrad- und Fahrradfahrer kontrolliert und ihre Fahrzeuge auf Verkehrssicherheit überprüft.

Als Ergebnis aus der Besprechung der Verkehrsunfallkommission ist zu berichten, dass es in Bad Pyrmont zwar keine Unfallschwerpunkte aber Unfallhäufungsstellen gibt, die bereits seit mehreren Jahren im Fokus stehen. Da ist zunächst die Landesstraße zwischen Bad Pyrmont und Thal zu nennen. Hier kam es im Jahr 2012 zu insgesamt 12 Verkehrsunfällen. Darunter war auch der schwere Verkehrsunfall in Höhe Thalmühle am 07.07.2012, bei dem zwei junge Menschen getötet wurden. Beim Überholvorgang in der Rechtskurve hatte der 18-jährige Fahrer die Kontrolle über seinen Mazda verloren und war schließlich gegen einen Baum geprallt. Bei dem Unfall wurden noch zwei weitere junge Leute verletzt. 6 der 12 Unfälle waren so genannte Wildunfälle, die sich auf die gesamte Strecke zwischen Thal und Bad Pyrmont verteilten. Bei diesen und allen weiteren Unfällen entstanden nur Sachschäden. In diesem Streckenabschnitt waren in der Vergangenheit bereits die Bankette verstärkt und im Kurvenbereich eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 70 km/h eingerichtet worden. Als weitere Unfallhäufungsstelle bleibt die Gefällestrecke zwischen Kleinenberg und Bad Pyrmont unter Beobachtung, weil in diesem Bereich, auch im Jahr 2012, wieder 2 Kradfahrer aufgrund von Fahrfehlern stürzten, wobei einer leicht und der andere schwer verletzt wurde. Auch hier waren bereits Verkehrszeichen aufgestellt worden, die auf die gefährlichen Kurvendurchfahrten hinweisen. An den Leitplanken wurde in Teilabschnitten ein so genannter Unterfahrschutz angebracht, der besonders Motorradfahrer vor schweren Verletzungen schützen soll. Vermutlich aufgrund des höheren Verkehrsaufkommens durch die Sperrung der Bad Freienwalderbrücke, hat sich der Verkehrsknoten am Bahnhof zu einer Unfallhäufungsstelle entwickelt. Hier ereigneten sich im Jahr 2012 insgesamt 10 Verkehrsunfälle, bei denen 4 Verkehrsteilnehmer leicht verletzt worden. 6 der Unfälle passierten als Auffahrunfälle bzw. beim Abbiegen im Bereich des "Rechtsabbiegers", auf die Lügder Straße. Positiv ist zu berichten, dass am Hagener Berg im Jahr 2012 lediglich zwei Verkehrsunfälle durch die Polizei aufgenommen wurden, die sich auf Höhe des oberen Parkplatzes ereignet hatten. Der ehemalige Unfallschwerpunkt im Bereich der darunter liegenden Rechtskurve dürfte, aufgrund der vorgenommenen baulichen Veränderungen an der Fahrbahnoberfläche, aufgehoben worden sein.




Rückfragen bitte an:

Polizei Bad Pyrmont,
EKHK Udo Nacke,
Tel. 05281/94060.

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