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veröffentlicht am 07.11.2022

Prekäre Situation im Bäderbetrieb im Landkreis

Der Kreissportbund hat angesichts der steigenden Energiepreise und der damit verbundenen Schließungen von Schwimmbädern die Bäderbetreiber, Sportvereine und Schulen des Landkreises zu einer Fachtagung eingeladen,
 
um sich ein Bild über die aktuelle Situation im Bäderbetrieb für die wassersporttreibenden Organisationen wie Rettungsschwimmer:innen, Taucher:innen, Breiten- und Leistungsschwimmer:innen sowie die Schülerschaft zu verschaffen.

Die Vorsitzende des Kreissportbundes, Maria Bergmann, stellte zu Anfang der Tagung fest, dass die Sportvereine und Schulen in unserem Landkreis auf öffentliche Schwimmbäder angewiesen sind. Schwimmbäder seien neben den Sporthallen bzw. -plätzen grundlegende Elemente der kommunalen Daseinsvorsorge. Sie bildeten daher das Rückgrat der kommunalen Versorgung mit Sportstätten und prägten das verfügbare Angebot an Sport- und Bewegungsmöglichkeiten für unsere Bevölkerung. Dabei nehme der Gesundheitssport zunehmend einen breiteren Raum in unserer Gesellschaft ein. Gerade die Corona-Pandemie habe die Auswirkungen mangelnder Bewegungsoptionen bei Kindern und Jugendlichen krass aufgezeigt (u.a. Bewegungsmangel, fehlende soziale Kontakte). Insbesondere aber die Schwimmfähigkeit gehöre zu den elementaren Schlüsselqualifikationen in unserer Gesellschaft, die für die Lernfähigkeit von Kindern im Allgemeinen eine hohe Relevanz darstelle. Daher mache dem Kreissportbund die Schließungen der Bäder in Hameln und Bad Pyrmont bzw. eventuell angedachte weitere Schließungen von Bädern große Sorgen.

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In einem intensiven Informationsaustausch mit den zahlreichen Tagungsteilnehmenden wurde deutlich, dass die wassersporttreibenden Sportvereine kaum Trainings-und Wettkampfzeiten für ihre Mitglieder im Winter anbieten können, was zu einem drastischen Verlust der Schwimmfähigkeit gerade von Kindern führt. Außerdem leidet ganz zentral der Ausbildungsbetrieb, da ohne Nachwuchs keine neuen Übungsleiterinnen und -leiter bzw. Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer herangezogen werden können. Dramatisch sieht die Situation im Tauchsport aus. Nur schwimmsichere Menschen können den Tauchsport ausüben. Ohne „Tiefes Wasser“ in der Ausbildung ist die Grundlage des Tauchsports genommen und die Vereine sehen sich in ihrer Existenz gefährdet. Der Bedarf an Wasserzeiten ist nicht gedeckt, so fahren Triathleten zum Training nach Hannover und Wolfsburg, was nicht nur erhebliche Eingriffe in die Vereinskasse bedeutet.

Auch die Hamelner Feuerwehr weist darauf hin, dass das allgemeine Fitnesstraining des Personals im Wasser kaum gewähreistet werden kann. Außerdem stellt die fehlende Möglichkeit des Erhalts der Rettungsfähigkeit für die Tauchgruppe ein großes Problem dar.

Die Vertreter der Schulen bemängelten, dass die Kommunen als verantwortliche Schulträger nicht sicherstellen, dass die Schulen den curricularen Vorgaben (Schwimmen lernen in der Grundschule, Abiturfach in der Oberstufe) nachkommen können. Die Lage ist zurzeit besonders prekär in Bad Münder und Bad Pyrmont. Die Lehrkräfte bemängelten, dass viele Kinder inzwischen weiterführende Schule ohne die Schwimmfähigkeit des Jugendschwimmanzeichens Bronze besuchen, was diese Schulen vor erhebliche organisatorische und personelle Herausforderungen stellen würde und sie sich nicht in der Lage sähen, die Schwimmförderung für die Nichtschwimmer zu bewältigen.

Als Fazit stellte die KSB- Vorsitzende heraus, dass sich die Bädersituationen prekärer darstellt, als sie das erwartet habe. Auch der Landtagsabgeordnete C. Grosch unterstrich die Problematik der Bädersituation und wies darauf hin, dass sich aufgrund der zunehmenden Kinderzahlen in den nächsten Jahren die Situation sogar noch verschärfen könnte.

Maria Bergmann dankte abschließend den Vertreterinnen der Kommunen Aerzen und Emmerthal, die ihre Hallenbäder aktuell weiterbetreiben, für die unbürokratische Aufnahme von Sportvereinen aus anderen Kommunen in dieser misslichen Lage.

Die Teilnehmenden der Tagung verständigten sich darauf, nach der Wintersaison ein Auswertungstreffen zu machen, damit man sich für den Winter 2023/24 besser auf die kommende Saison vorbereiten könne.

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