veröffentlicht am 22.11.2022 / geändert am 24.11.2022
47. Landessporttag des LSB Niedersachsen UPDATE
Stabwechsel im Präsidium und Strategische Ziele 2030
Der 47. Landessporttag des LandesSportBundes (LSB) Niedersachsen fand in einer für die niedersächsische Sportorganisation einmaligen historischen Phase statt: Zum Ende der Corona-Pandemie sehen sich Sportvereine, Sportbünde und Landesfachverbände bereits mit ersten Auswirkungen der Energiekrise und den Folgen der Zunahme geflüchteter Menschen in Niedersachsen konfrontiert. Die 297 anwesend Delegierten haben mit ihren Beschlüssen dieser Situation Rechnung getragen und damit auch den bisherigen sportpolitischen Kurs des LSB – Bewährtes mit Neuem zu verbinden und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Landespolitik zu pflegen – bestätigt.
Die Vertreter:innen des KSB Hameln-Pyrmont beim Landessporttag 2022 - v.l.n.r.: Rudolf Dreischer, Brigitte Hörnicke, Maria Bergmann, Peter Specht
Wahlen zum neuen Präsidium
Die Delegierten haben beim 47. Landessporttag André Kwiatkowski zum Nachfolger für Dr. Umbach gewählt. Er setzte sich mit großer Mehrheit gegenüber seiner Mitbewerberin um das Amt, Dagmar Ernst, durch.
In ihren Positionen wiedergewählt worden sind die Vizepräsidentin Maria Bergmann sowie die Vizepräsidenten Christian Röhling und Michael Koop. Neu in das Präsidium gewählt worden ist die Vizepräsidentin Dr. Sabrina Rudolph. Durch ihre Ämter gesetzt und nicht zur Wahl standen die weiteren Präsidiumsmitglieder: Jörn Leiding als Vorsitzender der Ständigen Konferenz der Sportbünde, Michael S. Langer als Vorsitzender der Ständigen Konferenz der Landesfachverbände, Reiner Sonntag als Vorsitzender der Sportjugend Niedersachsen sowie der LSB-Vorstandsvorsitzende Reinhard Rawe und der stellv. Vorstandsvorsitzende Marco Lutz.
Würdigungen für Dr. Umbach
„Die Präsidentschaft von Dr. Umbach war eine gute Zeit für den LSB, sie war die prägendste Zeit für den LSB Niedersachsen.“ Mit diesen Worten bereitete der LSB-Vorstandsvorsitzender Reinhard Rawe das Feld für die Würdigungen aus dem Sport für den 77-Jährigen: Der DOSB-Präsident Thomas Weikert ehrte sein Wirken im nationalen Rahmen mit der goldenen Ehrennadel des DOSB. Der LSB würdigte ihn auf Beschluss des Präsidiums mit der Goldenen Ehrennadel mit Brillanten mit Ehrenbrief des LSB. Präsentiert wurde zudem die vierte LSB-Schmuckpalette, die LSB-Mitgliedsvereine für verdienstvolle Vereinsarbeit in den Abstufungen 100, 125 und 150 Jahre erhalten. Die neue „Wolf-Rüdiger Umbach Plakette“ würdigt die 175jährige Vereinsarbeit und wurde vom aktuellen Präsidium beschlossen. Und schließlich ernannte der Landessporttag auf Vorschlag des Präsidiums Dr. Umbach zum LSB-Ehrenpräsidenten.
Sportstättenbau
Positive Botschaften konnte der Präsident für den Sportstättenbau mitteilen: „Alle vorliegenden Anträge für das Jahr 2022 konnten von uns positiv beschieden werden. Das war nur möglich, weil wir drei Millionen Euro zusätzlich aus dem Corona-Sonderprogramm zur Unterstützung der Mitgliedergewinnung von Sportvereinen erhalten haben. Insgesamt hat der LSB für 2022 für fast 900 Baumaßnahmen 15,3 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Das ist die höchste Fördersumme, die es jemals gegeben hat.“ Dem Koalitionsvertrag habe der LSB mit großer Zustimmung entnommen, dass das 2022 auslaufende Sportstättensanierungsprogramm über ein weiteres mehrjähriges Investitionsprogramm fortgesetzt werden solle. Darüber hinaus werde der LSB nach der geplanten Verabschiedung des Nachtragshaushalts durch den Landtag am 30. November, in dem auch besondere Unterstützungsleistungen für Sportverbände und -vereine zur Bewältigung der Energiekrise enthalten sind, über mögliche weitere Unterstützungen von Sportstättenbaumaßnahmen aus diesem Sonderprogramm zu entscheiden haben. „Die grundsätzliche Möglichkeit ist vorgesehen!“
Bewältigung der Energiekrise
Die sportpolitische Lobbyarbeit des LSB sei auch bei der Frage, wie die Energiekrise zu bewältigen sei, erfolgreich gewesen. Dr. Umbach hat dabei insbesondere auf die vom Land angekündigten 30 Mio. Euro zur Bewältigung der Energiekrise verwiesen und an den Energiegipfel mit dem Sportminister erinnert. Mit dem Ministerium für Inneres und Sport erarbeite der LSB aktuell die konkreten Unterstützungsleistungen. „Laut Auswertung der niedersächsischen Ergebnisse der DOSB-Umfrage zur Energiekrise sehen sich knapp die Hälfte der Sportverbände und -vereine mit starken Auswirkungen auf ihre Organisation konfrontiert. Die drei meistgenannten Folgen sind dabei Mitgliederrückgang, Rückgriff auf Rücklagen sowie fehlende Mitgliedergewinnung bei natürlicher Fluktuation. Die Parallelen zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie sind offensichtlich, allerdings geben die Befragten eine Verdopplung der Schwere der Folgen der Energiekrise an.“
Strategische Ziele 2030
Der Landessporttag hat die „Strategischen Ziele 2030 des LSB“ beschlossen. Darin sind die die drei Leitziele Vereins- und Verbandsentwicklung sowie für den LSB als gesellschaftlicher Akteur definiert und die Aufgaben des LSB zur Umsetzung formuliert. Im Jahr 2019 hat der LSB-Vorstand auf Anregung des Präsidenten ein Projekt eingerichtet mit dem Ziel, eine LSB-Strategie 2030 zu entwickeln. Als Steuerungsgruppe wurde das Präsidium eingesetzt. Im Januar
und Februar 2022 wurden die vorliegenden Ergebnisse in drei Konferenzen mit Vertreterinnen und Vertretern der Sportbünde, der Landesfachverbände und mit den Mitarbeitenden der LSB-Geschäftsstelle beraten. Im September fanden drei Vereinsdialoge mit rund 170 Vertretungen von Sportvereinen statt. Insgesamt wurden in dem Beteiligungsprozess drei Leitziele und 20 Teilziele intensiv beraten und geschärft. Das Präsidium hatte bereits in seiner Juni-Sitzung die Arbeitsergebnisse der gemeinsamen Beratung des Arbeitsausschusses „LSB-Strategie 2030“ und der Präsidialkommission „Sportorganisationen vor Ort“ und den von der Projektgruppe vorgeschlagenen weiteren Weg bestätigt.
hintere Reihe: Jörn Leiding, André Kwiatkowski, Michael S. Langer, Reiner Sonntag, Reinhard Rawe, Michael Koop
vordere Reihe: Christian Röhling, Dr. Sabrina Rudolph, Maria Bergmann, Marco Lutz Fotomontage Oliver Knoblich > Quelle