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veröffentlicht am 05.01.2017

Gipfeltreffen, Lokalderby, Prestigeduell – Hameln vs. Emmerthal!

VfL-Coach Daniel Wick und TSG-Trainer Christian Raddatz im Doppelinterview / Am Sonntag um 15 Uhr in der Hamelner „Hölle“ Nord
 
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TSG-Coach Christian Raddatz und VfL-Trainer Daniel Wick treffen am Sonntag im Gipfeltreffen aufeinander.
Gipfeltreffen, Lokalderby, Prestige-Duell – am Wochenende steigt DAS Spiel der bisherigen Landesliga-Saison. Am Sonntag um 15 Uhr empfängt die Oberliga-Reserve des VfL Hameln die TSG Emmerthal in der „Hölle“ Nord. Der Zweite trifft auf den Ersten – es ist das absolute Spitzenduell zweier Teams, die die Landesliga vor Weihnachten und Neujahr dominierten. Nach rund dreiwöchiger Pause geht es nun ausgeruht zur Sache. Ein Favorit ist kaum auszumachen: Emmerthal holte aus zehn Partien neun Siege, musste sich nur gegen Verbandsliga-Absteiger Himmelsthür geschlagen geben. Die Hamelner sitzen den Grün-Weißen direkt im Nacken, haben achtmal gewonnen, ein Unentschieden geholt und eine Niederlage einstecken müssen. Vor dem großen Aufeinandertreffen haben wir mit TSG-Trainer Christian Raddatz und VfL-Coach Daniel Wick über die bisherige Saison, den Schlüssel zum Sieg und ihre Erwartungen an das Derby gesprochen.

Emmerthal galt aufgrund gezielter Verstärkungen bereits vor der Saison als Meisterschaftskandidat, während der VfL Hameln überraschend nah dran an der TSG ist. Wie schätzt Ihr Eure bisherige Saison ein?
Daniel Wick: „Wir sind bisher sehr zufrieden. Allerdings dürfen wir den Tabellenstand auch nicht überbewerten. Es ist noch nicht einmal die Hälfte der Saison gespielt. Das letzte Hinrundenspiel gegen Emmerthal wird definitiv alles andere als einfach. Danach gucken wir, was die Rückrunde bringt. In Großenheidorn haben wir bisher unsere einzige Niederlage kassiert. Im Heimspiel soll das Spiel anders ausgehen. Zudem haben wir das eine oder andere schwierige Auswärtsspiel. Wir waren beispielsweise noch nicht in Stadtoldendorf – das wird sicherlich ein heißer Ritt. Die Tabelle ist eine schöne Momentaufnahme und das genießen wir.“
Christian Raddatz: „Insgesamt ist die Ausbeute gut. Nur gegen Himmelsthür haben wir einen schlechten Tag erwischt und der Gegner eben einen guten. Man kann sich im Nachhinein immer steigern und wir haben trotz insgesamt guter Ergebnisse nicht immer das Optimum rausgeholt.“

Daniel, der VfL ist in dieser Saison stärker als erwartet. In welchen Bereichen habt Ihr Euch so sehr verbessert und wo siehst Du noch Bedarf?
Daniel Wick: „Wir sind vor allem ein Jahr erfahrener. In der letzten Saison haben wir als Aufsteiger Spiele verloren, die wir in dieser Saison gewinnen. Wir sind in entscheidenden Momenten nicht mehr unterlegen, sondern behalten einen kühlen Kopf. In Langenhagen haben wir beispielsweise eine 21:14-Halbzeitführung fast noch aus der Hand gegeben und hätten das Spiel in der letzten Saison wohl verloren. Diesmal haben wir aber am Ende trotzdem gewonnen. Überdies stimmt die mannschaftliche Geschlossenheit. Verbesserungsbedarf haben wir noch in Angriff und Abwehr. Vorne müssen wir einfach konsequenter sein und in der Defensive müssen wir aufmerksamer verschieben.“
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Ernestas Vaicys (li.) ist bereits ein fester Bestandteil des TSG-Kaders.

Christian, Ihr habt vor der Saison mit Ernestas Vaicys und Adnan Jasarevic, für den die Saison frühzeitig beendet ist, zwei Hochkaräter an die Emmer geholt und zudem einige Talente, die aus der A-Jugend kommen, integriert. Wie ist es Euch gelungen, so viele Neuzugänge in kurzer Zeit zu einem funktionierenden Team zu formen?
Christian Raddatz: „Die Jungs trainieren fleißig mit. Lukas Huchthausen war ja schon letzte Saison regelmäßig dabei. Auch die anderen A-Jugendlichen waren in der letzten Spielzeit punktuell dabei. Dadurch fiel die Integration nicht so schwer. Zudem machen wir beim Training viel mit der Zweiten, sodass der Übergang zusätzlich erleichtert wird. Ernestas ist einfach ein super Typ, der gut Handball spielen kann. Er passt menschlich super in die Truppe. Dementsprechend war auch seine Integration einfach. Bei Adnan müssen wir abwarten, wie der Heilungsprozess verläuft. In dieser Saison wird er aber nicht mehr spielen.“ 

Wo seht Ihr am Sonntag den Schlüssel zum Erfolg, beziehungsweise welche Schwächen des Gegners wollt Ihr ausnutzen?
Daniel Wick: „Die Schwächen von Emmerthal sind aufgrund der Stärke des Kaders nicht einfach auszumachen. Wir müssen die TSG 60 Minuten unter Druck setzen und deren stabile Abwehr knacken. Das geht am einfachsten mit Tempo. Auf der anderen Seite müssen wir in der Abwehr kompakt stehen und brauchen eine gute Torhüterleistung.“
Christian Raddatz: „Wer die bessere Abwehr stellt, hat bessere Chancen zu gewinnen. Wichtig wird auch sein, wie wir ohne unsere geliebte 'Patte' klarkommen. Dadurch geht der Spielfluss immer ein bisschen verloren. Des Weiteren müssen wir das schnelle Spiel der Hamelner unterbinden und über eine kompakte Abwehr einfache Tore erzielen – im Sechs-gegen-Sechs sind Angriffe sehr kräftezehrend.“
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Johannes Evert ist absoluter Leistungsträger beim VfL – und gibt den Ton auf dem Parkett an.


Auf welche Stärken des Kontrahenten müsst Ihr besonders aufpassen?
Daniel Wick: „Emmerthal hat einen sehr starken Angriff. Jan Owczarski verteilt die Bälle gut und ist dabei noch torgefährlich. Tobias Brackhahn ist extrem schnell. Mit Ernestas Vaicys, Arnold Schorich & Co. ist Emmerthal in der Offensive einfach sehr gut besetzt.“
Christian Raddatz: „Zunächst ist der VfL mit Spielern wie Johannes Evert oder André Brodhage, sollte er mitspielen, natürlich individuell gut besetzt. Auch ohne Verstärkung vom Oberliga-Kader ist Hameln konkurrenzfähig – das haben sie in dieser Saison unter Beweis gestellt. Der VfL ist nicht umsonst Zweiter.“

Warum gewinnt Euer jeweiliges Team am Ende das Spiel?
Daniel Wick: „Weil wir zuhause spielen und da nicht verlieren wollen. Wir haben uns vor der Saison das Ziel gesetzt, nicht eine Heimniederlage zu bekommen. Nachdem das erste Spiel gegen Schaumburg-Nord mit 26:26 nicht ganz zufriedenstellend war, hat das bei den darauffolgenden Spielen auch sehr gut geklappt. Danach haben wir alles gewonnen.“
Christian Raddatz: „Weil wir hoffentlich ein Tor mehr werfen (lacht). Wir müssen einen guten Tag erwischen, in der Abwehr gut stehen und die Chancen im Angriff effektiv nutzen. Wenn das alles klappt, können wir auch gewinnen. Wir sehen uns aber nicht unbedingt als Favorit – auch wenn die Tabelle das vielleicht suggeriert.“

Wir bedanken uns für das Gespräch und wünschen Euch viel Erfolg!

Quelle : AWesA

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