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veröffentlicht am 13.06.2015

„Für meine erste Saison war das gut!“

Der VfL Hameln hat die Saison in der Handball-Oberliga mit 39:21 Punkten auf Platz fünf abgeschlossen. Die Heimbilanz ist mit 25:5 Zählern deutlich positiv, auswärts hat man hingegen mit 14:16 Punkten leicht negativ abgeschlossen. Trainer Henning Sohl zog im Gespräch mit Jürgen Kohlenberg Bilanz, drehte den Scheinwerfer aber auch schon einmal auf die kommende Spielzeit.
 
Henning, wie lautet dein Fazit beim Blick auf die Abschlusstabelle?

"Wir haben unser Ziel erreicht und der fünfte Platz ist unter der Berücksichtigung des gesamten Tabellenbildes ein super Ergebnis. Wir liegen nur drei Punkte hinter dem Zweiten MTV Vorsfelde, nur zwei hinter dem Dritten MTV Großenheidorn und nur einen Zähler hinter dem Vierten HG Rosdorf-Grone. Das bedeutet, hätten wir nur ein Spiel mehr gewonnen, würden wir auf Platz drei stehen. Ein solches Resultat haben uns viele nach dem Weggang von Torjäger Jannis Pille nicht zugetraut. Dazu mussten wir in 13 Spielen auf den verletzten Torben Höltje verzichten, immerhin der Kopf unserer Mannschaft.“

Und wie zufrieden bist du mit deinem ersten Jahr beim VfL?

„Ich bin zufrieden. Für meine erste Saison war das gut. Mit Georg Brendler und Sebastian Maczka sind zwei A-Jugendliche zu Stammspielern geworden und haben insgesamt 134 Tore erzielt. Dazu haben wir einen Dominik Niemeyer wieder hinbekommen, wo uns viele vor der Saison gefragt haben: ,Was wollt ihr mit dem denn?‘ Dominik ist im Verlauf der Spielzeit immer wertvoller geworden und hat immerhin 92/2 Tore in der Statistik stehen. Deshalb freuen wir uns, dass Dominik trotz seiner 33 Jahre noch ein Jahr dranhängt. Zudem haben wir mit lediglich 762 Gegentreffern die zweitbeste Abwehr der Liga. Das trifft voll und ganz meine Spielphilosophie.“

Von der Angriffsleistung steht der VfL mit lediglich 817 erzielten Toren aber lediglich auf Platz zwölf. Da gibt es schon noch Luft nach oben?

„Ja das stimmt. Uns hat da natürlich in erster Linie Torben Höltje gefehlt. Wenn man bedenkt, dass Torben in nur 17 Spielen 106/41 Treffer erzielt hat und damit unser bester Werfer war, macht das einiges deutlich. Vorne müssen wir uns definitiv mehr einfallen lassen.“

Was hast du dir für das zweite Jahr vorgenommen?


„Da müssen wir letztendlich abwarten, wie die Mannschaft aussieht und wie Torben Höltje nach seiner Verletzung zurückkommt. Unser primäres Ziel ist aber, den Umbruch weiter zu vollziehen, die jungen Leute zu integrieren und weiter zu entwickeln. Das wird ein spannendes Thema. Denn zu aller erst müssen wir den Jungs, die jetzt dazukommen, mal Abwehr spielen beibringen. Da haben wir den Ruf der zweitbesten Deckung zu verteidigen. Das ist schon mal eine hohe Messlatte. Dazu wollen wir insgesamt auf allen Positionen mehr Stabilität erreichen.“

Was tut sich mit Neuzugängen?

„Es kommen sechs ehemalige A-Jugendliche hinzu. Mit Björn Schubert, der uns aber im Management erhalten bleibt, und Arnold Schorich haben wir nur zwei Abgänge. Heiko Heemann tritt etwas kürzer, steht uns aber als ,stand-by‘ weiter zur Verfügung. Wir haben insofern 19 Spieler im Aufgebot. Die Kaderplanung ist damit abgeschlossen. Es sei denn, uns läuft noch jemand zu.“

Was zeichnet deine Mannschaft aus?

„Meine Mannschaft ist ein unheimlich verschworener Haufen und zeichnet sich durch ihre Geschlossenheit aus. Es herrscht ein unglaublicher Teamgedanke. Die Mannschaft ist aber auch offen gegenüber neuen Leuten, erwartet von den Neuen allerdings auch, dass sie sich entsprechend einbringen.“

Was war für dich die größte Enttäuschung?

„Wir hatten im Verlauf der Saison auf allen Positionen immer mal wieder Schwankungen. Diese Schwankungen gipfelten dann in einem kollektiven Ausfall beim Auswärtsspiel in Alfeld, wo wir völlig unnötig mit 20:24 verloren haben. Ich hätte nie gedacht, dass wir dort verlieren können und die Niederlage tut uns gerade beim Blick auf die Abschlusstabelle richtig weh. Ein weiterer negativer Höhepunkt war die 28:33-Auswärtsniederlage in Helmstedt, wo wir mit nur einem Torwart angereist waren.“

Und was war die größte Überraschung?

„Die größten Überraschungen waren für mich Jannik Henke, der sich nach dem Ausfall von Torben Höltje unheimlich aufgeopfert und die Rolle super gelöst hat, und – wie bereits erwähnt – die beiden ehemaligen A-Jugendlichen Georg Brendler und Sebastian Maczka. Ein absolutes Highlight war zudem, dass wir etwa so um die 50 Tore aus Kempa-Tricks heraus erzielt haben. Das hat viel Spaß gemacht und es ist auch schön, dass das so umgesetzt wurde.“

Ab wann ist Urlaub und wie lange?

„Wir werden jetzt im Juni noch zweimal wöchentlich trainieren. Im Juli ist komplett frei. Ab 1. August geht es dann mit sechs Einheiten die Woche richtig in die Vollen. Wie wichtig eine gute Vorbereitung ist, haben wir in diesem Jahr gesehen. Wir haben gerade Ende der Saison davon gezehrt und sechs Siege in Folge eingefahren. Als die Gegner nachließen, konnten wir noch zulegen.“

Wie stehst du zu der Diskussion einer Fusion mit Springe?

„Unser Management hat zu diesem Thema eine klare Aussage getroffen. Dem gibt es eigentlich nichts hinzuzufügen. Ich für mich kann dazu nur so viel sagen: Sollte es eine Spielgemeinschaft mit Springe geben, würde ich dafür als Trainer nicht zur Verfügung stehen.“

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