veröffentlicht am 27.09.2013
Einfach Treffsicher – Rohdens Schützen feiern ihre Europameisterin und ehren die Sieger des Dorfgemeinschaftspokals
„So voll habe ich unser schönes Schützenhaus schon lange nicht mehr gesehen“ freute sich Rohdens 1. Vorsitzender Klaus Römmer, als er die anwesenden Gäste begrüßte.
Die Dorfgemeinschaft „Schönes Rohden“ und der Schützenverein Rohden seit 1880 e.V. hatten zum 7. Schießen um den Wanderpokal der Dorfgemeinschaft „Schönes Rohden“ eingeladen. Die überwiegenden Amateure (die Rohdener Schützen nehmen aus Fairnessgründen nicht am Schießen teil) rangen mit dem Luftgewehr, in 15 Mannschaften aus den örtlichen Vereinen, um den begehrten Wanderpokal. Weiterhin versuchten sich 9 der Kleinsten mit dem Lichtpunktgewehr.
„Ich freuen mich, dass wieder so viele unserem Ruf gefolgt sind“ leitete Römmer die Siegerehrung ein. Aus den Händen des Vorsitzenden der Dorfgemeinschaft, Joachim Knauer, nahmen die erfolgreichen Mannschaften ihre Urkunden entgegen. Mit 136 Ringen von 150 möglichen, belegte die Mannschaft der „Dorfgemeinschaft I“ in der Besetzung Marc Ziegler, Fritz Buchmeier und Gerhard Weier den ersten Platz und konnte erstmals den Wanderpokal in Empfang nehmen. „Eine wirklich starke Leistung“ betonte Römmer, als er die erfolgreichste Schützin den anwesenden Gästen präsentierte. Mit 49 von 50 möglichen Ringen setzte sich Irina Hiddensen als beste Schützin des Tages durch. „Alle Kinder sind Gewinner“ merkte Joachim Knauer an und überreichte an alle erfolgreichen Kinder Urkunden, Medaillen und kleine Präsente.
„Heute wollen wir aber nicht nur die erfolgreichen Amateurschützen zu ihren Leistungen beglückwünschen“ fuhr Römmer fort und begrüßte weitere Gäste an diesem sonnigen Sonntag. Neben den Vertretern der örtlichen Politik konnte Römmer auch den Vorsitzenden des Kreissportbund, Fred Hundertmark und von Vorstand des Kreissportschützenverband, Hameln-Pyrmont Wolfram Goeldner und Kreisjugendwart Frank Dehne begrüßen.
„Bereits im vergangenen Jahr konnten wir hier einen kleinen spontanen Empfang geben, als zum ersten Mal ein Mitglied des Vereins in der Deutschen Armbrustnationalmannschaft an den Weltmeisterschaften teilnahm und als Vizeweltmeister glücklich nach Hause zurückkehrte.“
„Auch heute wollen wir in diesen schönen Rahmen unsere Jungschützin Bianca Glinke wieder zu Hause willkommen heißen“ spornte Römmer die Gäste zu einen herzlichen Applaus an.
„Vor ca. 3 Wochen hat Bianca an den Deutschen Meisterschaften in München teilgenommen, wo sie sich im Vorjahr, in ihrer Paradedisziplin mit der Armbrust, noch mit dem undankbaren 4. Platz zufrieden geben musste. In diesem Jahr lief es besser und sie konnte das Treppchen endlich besteigen. Mit der bronzenen Medaille bei den Junioren ließ sie sämtliche weiblichen Mitschützinnen hinter sich und musste sich, wie im Vorjahr, nur ihren männlichen Mitschützen geschlagen geben, denn in dieser Altersklasse schießen die Mädchen und die Jungen noch gemeinsam, zumindest auf der Deutschen Meisterschaft, bei Welt- und Europameisterschaften treten sie hingegen schon getrennt an.“
„In der vorletzten Wochen nun fanden im österreichischen Innsbruck die Europameisterschaft im Armbrustschießen statt und es ist mir eine besondere Freunde und Ehre unsere frisch gebackene Europameisterin mit der Mannschaft sowie die Vize-Europameisterin im Einzelschießen und der Inhaberin des neuen Welt- und Europarekord im Armbrustschießen, Bianca Glinke, begrüßen zu dürfen.
Weltrekord heißt in diesen Fall mit der Armbrust freistehende auf 10 Meter, nicht wie wir heute mit dem Luftgewehr aufgelegt, bei 40 Schuss – und die Armbrust ist schwerer als das Luftgewehr, bei 40 Schuss 392 Ring von 400 möglichen zu Schießen, wobei sie in der letzten Serie (10 Schuss) mit 100 Ringen ausschoss - als Einzige bei der U23. Das heißt es wurden im Schnitt 9,8 Ring pro Schuss erzielt.“ erklärte Römmer den anwesenden und teilweise staunenden Gästen die sehr anspruchsvolle Disziplin des Armbrustschießen.
Aber auch die übrigen Teilnehmer an den Deutschen Meisterschaften wurden den Gästen vorgestellt: Kai-Viktoria Schirmag, Lea Wichmann und Nina Kruse.
Aber kein erfolgreicher Sportler ohne die vielen fleißigen Helfer im Hintergrund. So bedankte sich Römmer besonders beim Jungendleiter des Schützenverein Uwe Hoff. „Ein wahrer Talentscout“, lobt Römmer Hoff´s erfolgreiche Arbeit und bezog Trainer und Schießsportleiter sowie den stellvertretenden Jugendleiter Georg Schmitz und den weiteren Vorstand in seinen Dank ein.
„Wir sind zwar ein recht kleiner Vereine, aber wir sind recht aktiv und damit konnten wir uns in den vergangenen Jahren dem demographischen Wandel erfolgreich entgegenstellen, mit dem viele Vereine zu kämpfen haben.“
„Ich bin zum ersten hier auf dem Schießstand und wusste gar nicht das ihr hier so ein schönen Schützenhaus habt“ begrüßte Fred Hundertmark alle Gäste und würdigte Biancas besondere Leistungen während der Europameisterschaften und gratulierte dem Verein zu seiner erfolgreichen Schützin. Er überbrachte die Glückwünsche des Kreissportbund und bedachte Bianca mit einem Präsent. Diesen Wünschen schloss sich Wolfram Goeldner als Vertreter des Kreissportschützenverband Hameln-Pyrmont an.
Neben Blumen erhielt Bianca vom heimatlichen Verein einen Glücksbringer, der dafür sorgen soll, dass ihr der Erfolg und das Glück auch weiterhin hold bleiben.
Hessisch Oldendorf Bürgermeister Harald Krüger konnte, zu seinem Bedauern, nicht an der Feierstunde teilnehmen und ließ es sich daher nicht nehmen Bianca besonders zu überraschen.
Zu der örtlichen Stadtratssitzung, einige Tage später, wurden Bianca und der Vorstand des Schützenvereines eingeladen und Bianca wurde vor dem versammelten Rat der Stadt Hessisch Oldendorf die Ehrenurkunde ihrer Heimatstadt überreicht. „Wir sind froh, dass wir sie hier in der Stadt haben“ freute sich Bürgermeister Krüger und Ratspräsident Heinz Beißner animierte den Rat seine erfolgreiche Schützin mit einem dreifach „Gut Schuss“ hochleben zu lassen. Treffsicher eben.
Bericht: Klaus Römmer Foto: Die Sieger vom Dorfgemeinschaftsschießen mit der Europameisterin Bianca Glinke