Erstmals haben SchülerInnen der ESS bei der offiziellen Kranzniederlegung eine Rede gehalten
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"Als gefragt wurde, wer eventuell zum Volkstrauertag eine Rede halten möchte, habe ich zuerst überlegt. Soll ich das machen? Und wenn ja, warum?" So begann Felix aus der Gy18b seine Rede am Mahnmal im Rosengarten hinter der Münsterkirche. 1919, also genau vor 100 Jahren hatte der Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge diesen staatlichen Gedenktag für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs vorgeschlagen. Oft wird dieser stille Tag mit älteren Herren, die unter Begleitung eines Posaunenchors an Ehrenmalen Kränze ablegen, assoziiert. Ein Posaunenchor war auch in Hameln heute anwesend, und das Durchschnittsalter der Teilnehmenden wurde durch Agnes und Felix in der Tat gesenkt. "Man könnte fast meinen, dieses zutiefst traurige Thema hätte für uns, für mich kaum noch Relevanz", so fährt Felix weiter fort, und kommt dann ernst auf die Bedrohung der Demokratie durch die AfD zu sprechen: "Wenn der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke in Bezug auf das, weshalb wir hier heute versammelt sind, eine 'erinnerungspolitische Wende um 180 Grad' fordert, dann bekomme ich Angst."
In ihrer Rede ergänzt Agnes aus der Gy17a diesen Gedanken: "Viele Millionen Menschen sind in den Kämpfen gestorben und unsere Aufgabe ist nun, diesen Frieden, den wir nun haben, zu schützen und zu verbreiten. Ihn vor jeglichem Hass und Abneigungen zu bewahren. Und besonders die Menschen, die diesen Frieden stören möchten, wieder zu besinnen, denn auch der Hass hat eine Ursache." Und sie fährt fort: "Der Hass in uns Menschen ist die größte Gefahr für uns Menschen. Denn der Mensch ist im Hass zu Unmenschlichem fähig, und dies mussten leider unzählige Opfer am eigenen Leibe erfahren." Oberbürgermeister Claudio Griese thematisierte ebenfalls Leid der vielen Opfer von Krieg, Flucht und Vertreibung und ergänzte die Aufforderung des "Nie wieder Krieg" um den Satz "Nie wieder Nationalismus", denn der Nationalismus habe im vergangenen Jahrhundert zu den Katastrophen der beiden Weltkriege geführt. Die Feierstunde endete mit dem Appell des Bundespräsidenten, gelesen von Herrn Güsgen als Stadtverbandsvorsitzendem des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge: "Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der ganzen Welt.“ Möge dieser Appell auf fruchtbaren Boden fallen und und stetige Aufforderung an uns alle sein. > Quelle