In einer Rede beschreibt die Klassenlehrkraft Fr. Meier-Hoth ihre Erfahrungen und die Erfahrungen der Kolleg*innen wie folgt: Vor drei Jahren haben wir mit 19 Schülerinnen und Schülern begonnen und Sie 13 haben nun die Ziellinie erreicht, da können Sie sich ruhig mal auf die Schulter klopfen.
Nicht immer ging alles geradeaus und wir hatten miteinander etliche Hürden zu meistern. Jeder wird im Kopf seine eigenen Hürden benennen können. Das brauche ich gar nicht zu tun. Dieses Miteinander habe ich mit Ihnen als einen großen Schatz erlebt. Obwohl Sie so unterschiedlich waren, haben Sie sich zusammengerauft und sich gegenseitig Halt gegeben und unterstützt. Eine von Ihnen schrieb in der Abschlussreflexion, dass die KLassengemeinschaft es ihr maßgeblich ermöglicht habe, dass sie bei der Stange geblieben ist und durchgehalten habe. Ist das nicht eine schöne Rückmeldung an Sie alle. Sie als Team haben es miteinander geschafft. Ich beziehe mich da als Klassenlehrerin mal ein bisschen mit ein. Ich habe immer gern bei Ihnen unterrichtet und zwischenzeitlich war es für mich in Ihrer Klasse wie ein Nachhausekommen. Sie werden auch in Gedanken immer „meine Klasse“ bleiben. Das war für mich durchaus auch eine besondere Erfahrung, Sie ganze drei Jahre begleiten zu können - von den Anfängen bis zur Prüfung. (...) Dass dieser gemeinsame Weg überaus erfolgreich zu Ende gegangen ist, haben mir nicht zuletzt Ihre Prüfungsklausuren gezeigt. Was war ich stolz auf Sie, als ich die gelesen habe. Mir ist dabei wirklich deutlich geworden, dass Sie nun bei dem Denken und Fühlen als HEP richtig angekommen sind. Dazu haben wir als Kolleginnen und Kollegen alle an einem Strang gezogen.
Das Bild auf Ihrer Karte ist ein Leuchtturm auf einer Halbinsel in Schottland (sozusagen am Ende der Welt) . Dieser Leuchtturm hält Stürmen, Wind und Wetter und Naturgewalten stand und bietet Schiffen und Menschen eine Orientierung, dass sie den richtigen Weg finden und nicht stranden. Ich fand das ein schönes Bild für Sie als zukünftige HeilerziehungspflegerInnen. Sie haben die Aufgabe ein Leuchtturm für die Menschen zu sein, die Ihnen anvertraut sind. Sie müssen wie ein Fels in der Brandung sein und sollen Sicherheit und Orientierung sein in der manchmal unüberschaubaren Welt für Menschen mit Beeinträchtigungen. Ein Leuchtturm zu sein, heißt aber auch gerade dann zu leuchten, wenn es dunkel ist, das heißt, Sie stellen sich auch den dunklen und schwierigen Seiten des Lebens und rennen nicht gleich fort, wenn es tatsächlich stürmt, neblig, dunkel ist. Ein Leuchtturm bleibt und hält stand.
Nur so können sie diese Sicherheit geben, die insbesondere Menschen mit Beeinträchtigungen brauchen. Diese Sicherheit ermöglicht dann den Menschen Autonomie und ein selbstbestimmtes Leben. Das heißt, Sie tragen zukünftig die Verantwortung dafür, dass Menschen mit Beeinträchtigungen sicher und unversehrt ihren eigenen Weg finden. Das ist eine große Aufgabe, aber Sie werden dieser Aufgabe, mit dem Rüstzeug, das wir Ihnen in den 3 Jahren mitgegeben haben sicherlich gewachsen sein.
Dazu wünsche ich Ihnen und das Kollegium der Fachschule Heilerziehungspflege viel Glück.