veröffentlicht am 12.09.2013 / geändert am 24.09.2013
Landratskandidaten beim Handwerk UPDATE
Kreishandwerkerschaft diskutierte mit den Bewerbern von CDU und SPD um das Amt des Landrates in Hameln - Pyrmont
Der Monat Juli war geprägt mit Gesprächen der Landratskandidaten von CDU und SPD und dem Vorstand der Kreishandwerkerschaft.
Den Auftakt machte der ehemalige Innenminister Uwe Schünemann. Kreishandwerksmeister Steinmann skizzierte die Probleme des Handwerks, geeigneten Nachwuchs zu finden. Als zunehmend problematisch erweise sich aber auch die Berufsbeschulung im Weserbergland. Es bestehe die große Gefahr, dass aufgrund der zu erwartenden rückläufigen Ausbildungszahlen vermehrt Berufsschulangebote nach Hannover verlagert werden und damit auch die jungen Leute nach Hannover abwanderten. Dann würde sich der Fachkräftemangel in der Region Weserbergland weiter verschärfen, so Steinmann.
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Uwe Schünemann im Gespräch mit Karl-Wilhelm Steinmann
Dem pflichtete der Landratskandidat bei. Das Weserbergland müsse junge Menschen an die Region binden, von der Schule über die Ausbildung bis zum Studium. Mit der Hochschule Weserbergland habe die Region schon einen Hochkaräter. Es sei aber notwendig, zu klären, welche zusätzlichen Ausbildungs- und Studiumsmöglichkeiten vom Markt gefordert werden, und ob dies in Kooperationen mit staatlichen Hochschulen denkbar sei.
Uwe Schünemann skizzierte die Notwendigkeit einer neuen strategischen Ausrichtung für den Kreis Hameln-Pyrmont, die erarbeitet, und mit den Nachbarlandkreisen Holzminden und Schaumburg abgestimmt werden müsse, um beispielsweise den Folgen des demografischen Wandels zu begegnen. Dazu müssten die Entscheider aus Wirtschaft und gesellschaftlichen Organisationen an einen Tisch. Es gelte, Wachstumspotenziale zu erkennen, zu fördern und umzusetzen. Nach Meinung von Schünemann könnten dies die Bereiche Gesundheit, Tourismus und Erholung, aber auch die Finanzbranche werden.
Genau zwei Wochen später stellte sich mit Tjark Bartels der Kandidat der SPD dem heimischen Handwerk vor. Nachdem Bartels seinen persönlichen und beruflichen Werdegangkurz skizziert hatte, konnte ein lebhafter Gedankenaustausch starten.
Nach einer kurzen Einführung durch KHM Steinmann, in der er auf die Strukturprobleme der Region Weserbergland hinwies und die Auswirkungen der demographischen Entwicklung herausarbeitete, legte Tjark Bartels seine Ansichten dar. Der Landkreis habe eine wichtige Gestaltungsaufgabe in Hinblick auf Zuzug, Infrastruktur und Arbeitsplätze. Angesichts der neuesten Trends der Bevölkerungsentwicklung sei das keine leichte Aufgabe. Wie man in Hameln-Pyrmont mit dem Demographischen Wandel umgehe, werde für die Region zukunftsweisend sein. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei notwendig, um Fachkräften ein familienfreundliches Umfeld zu bieten. Dazu gehöre auch ein stimmiges Schulangebot. So können Arbeitsplätze und Kaufkraft gesichert, und die Attraktivität der Region gesteigert werden. Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung soll unter seiner Amtsführung zur Chefsache erklärt werden. Dem Landkreis eröffne sich hier eine wichtige Gestaltungsaufgabe in Hinblick auf Zuwanderung, Infrastruktur und Arbeitsplätze.
Ähnlich wie auch Schünemann sieht Bartels die Aktionsfelder Gesundheit und Tourismus als große Chance für ein weiteres Wachstum
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Kurz vor der Landratswahl fand nun auch noch eine Gesprächsrunde mit Torsten Schulte, dem Kandidaten von Bündnis 90 / Die Grünen und dem heimischen Handwerk statt.
KHM Steinmann bemängelte in seiner Einführung den Problemkreis der nicht nachvollziehbaren Auflagen und Kontrollen, insbesondere im Baubereich, durch Brandschutzauflagen, die an den Gegebenheiten der Praxis oftmals vorbeigingen und sich letztendlich zu Investitionshemmnissen entwickelten.
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Torsten Schulte und Karl-Wilhelm Steinmann
Der Landratskandidat pflichtete dem aus eigener Kenntnis bei und sprach sich dafür aus, mehr Augenmaß walten zu lassen. Die kommunalen Verwaltungen müssten angesichts der demographischen Entwicklung und der Finanzlage mit neuen schlanken Strukturen versehen und gestrafft und optimiert werden. Es sei nicht gerade zielfördernd, wenn Kommunen und/oder Landkreise kaum noch Investitionen tätigen könnten, da mittlerweile der Großteil der Einnahmen der Schultentilgung, insbesondere der Kassenkredite, diene.
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Torsten Schulte und einige Teilnehmer
Auch im Bereich des Schul-, und Bildungswesens lagen die Ansichten oftmals nicht weit auseinander. Konsens bestand darüber, dass der Dualen Ausbildung weiterhin das Schwergewicht einzuräumen sei. Schulte betonte, dass es wichtig sei, die Wirtschaft zu stärken, um Arbeits - und Ausbildungsplätze zu erhalten und neue zu schaffen, sowie die vorhandene Infrastruktur zu verbessern und auszubauen, Der Landkreis müsse mit verbesserten Rahmenbedingungen für Bildung und Beruf, Freizeit und Erholung Anreize bieten, damit es sich noch mehr lohne, hier zu leben.
Auch im Bereich der Verwaltungen sei es notwendig, neue Visionen für geänderte Strukturen zu entwickeln, denn bürgerfreundliche Verwaltung müsse Dienstleister für alle sein.