Nachrichten  aus:   Bildung und Lernen > Schulen > Berufsbildende Schulen
<
21 / 2864
>

veröffentlicht am 22.12.2024

Gesichter - NS-Zwangsarbeit in Hameln-Pyrmont - Blick zurück

Unsere 19 Guides begleiten in der Zeit zwischen dem 24.10. – 29.11.2024 (… ja! Das ist mehr als ein Monat!) über 40 Gruppen mit über 750 Lernenden durch die vom zweimal mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichneten Hamelner Historiker Bernd Gelderblom kuratierte Ausstellung im Hamelner Münster.
 
Dieses Bild wird von www.ess-hameln.de geladen. Es gelten deren Datenschutzbestimmungen.
Er selbst führt die Jugendlichen während eines zweitätigen Einführungsseminars ein - dann arbeiten die Jugendlichen eigenverantwortlich. Alle organisatorischen und gedenkpädagogischen Maßnahmen, die für einen ordnungsgemäßen Ausstellungsbetrieb wichtig sind, werden innerhalb ihres Teams besprochen. Wenn jemand krank wird oder ausfällt, organisieren sie sich in einer Social-Media-Gruppe und finden eigenständig Lösungen. Nicht wenige der Guides leisten Bemerkenswertes an Empathie, Kooperation und auch in der Auseinandersetzung mit Kursen, Klassen und Gruppen. Auch der eine oder die andere Lehrer:in möchte bei Grundsatzfragen kluge Antworten hören.
Dieses Bild wird von www.ess-hameln.de geladen. Es gelten deren Datenschutzbestimmungen.
Das Fundament der Ausstellung wird von Zeitzeugenberichten und Fotos von etwa 120 ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern aus Polen, der Ukraine und Russland gebildet, die Bernd Gelderblom während seiner Versöhnungsarbeit gesammelt hat. Die Methoden der Begleitung sind erlebnisaktivierende und einfache didaktische Hilfen, so dass es den Besuchergruppen gelingt, in 60 Minuten einen guten Kontakt mit der lokalen Geschichte aufzubauen.
Während des Abschlussseminars erhalten alle eine Urkunde, die als Beiblatt dem Zeugnis beigelegt wird und vom Ausstellungsteam Petra Graneß und Michael Frey, sowie von Björn Lenz als Schulleiter unterzeichnet ist.

Dieses Bild wird von www.ess-hameln.de geladen. Es gelten deren Datenschutzbestimmungen.
Am Ende sei allen gedankt, die dieses Projekt unterstützt und begleitet haben: Angelika Tappe für die Stärkung und Liebe in Form von Kakao mit Brötchen und Pizzinies an den drei Seminartagen, der Schulleitung durch den freien Rücken und das Trouble-Shooting in Krisensituationen der Öffentlichkeitsarbeit, die die vielen Hinweise ohne Zögern auf unterschiedlichen Kanälen unter die Menschen bringt und den vielen Kolleg:innen, die uns mit Blicken und Schulterklopfen Mut zusprechen und die Begleitungen buchen, obwohl ihr didaktisches Programm die Unterrichtszeit bis an den Rand füllen konnte.
Dieses Bild wird von www.ess-hameln.de geladen. Es gelten deren Datenschutzbestimmungen.
Als Belohnung für die, die tapfer bis hierher lesen, geben hier die Schüler:innen Einblick in ihre gesammelten Erfahrungen:

Diese 4 Wochen waren sehr lehrreich und aufregend. Wir haben viele schöne Momente mit anderen Klassen erlebt. Wir sind über uns hinaus gewachsen, da wir auf andere zugehen mussten und unsere Schüchternheit überwinden mussten. Wir sind sehr dankbar für die Chance von Herrn Gelderblom, Frau Graness und Herrn Frey, etwas über die Zwangsarbeit in Hameln-Pyrmont erzählt zu bekommen und dieses Wissen weiter geben zu können. Luna Reich

Dieses Bild wird von www.ess-hameln.de geladen. Es gelten deren Datenschutzbestimmungen.
Eine Erfahrung die wirklich zum Nachdenken anregt. Sinnvolle und klar gruppiert sind die Stelen der Ausstellung zu sehen. Schüler und Lehrer zeigten echtes Interesse, was oft die Stimmung und unsere Informationsvermittlung beflügelt. Die Ausstellung öffnete vielen Besuchern die Augen mal von den normalen Geschichtsunterricht abzukommen und die Heimatgeschichte mit anderer Empathie kennen zu lernen. Phillip Wallbaum
Dieses Bild wird von www.ess-hameln.de geladen. Es gelten deren Datenschutzbestimmungen.
Es war für uns eine besondere Erfahrung die Ausstellung „Gesichter“ zu begleiten. Mit jeder einzelnen Gruppe haben wir stetig mehr dazugelernt und haben sie auf ihrem Weg durch die Ausstellung unterstützt. Auch wir selbst haben viel dazu gelernt und sind durch die Führungen gewachsen. Wir sind dankbar die Möglichkeiten gehabt zu haben, ein Teil dieser Ausstellung gewesen zu sein.
Laura Tyler und Klara Krey

Dieses Bild wird von www.ess-hameln.de geladen. Es gelten deren Datenschutzbestimmungen.
Die Erfahrung die wir durch die Führungen und die Thematik gesammelt haben hat uns in vielerlei Hinsicht geprägt. Wir konnten alles aus einem anderen Blickwinkel heraus beobachten. In dieser Zeit konnten wir aus unserer Komfortzone heraus kommen und unseren Horizont erweitern. Wir erfuhren viele Fakten über vergessene Themen, wie die Zwangsarbeit von Russen, Ukrainern und Polen. Bei all dem erlebten wir selbst intensive Gefühle: Trauer, Schockerlebnisse, Verwunderung, Angst (was, wenn wir selbst …) und Mut.  Serena Donnici und Sümeyye Yalcin

Unsere Erfahrungen bezüglich der Ausstellung „Gesichter“ ist, dass die Leute mehr nachgedacht haben und das sie dann geschockt darüber waren, das dies auch in Hameln-Pyrmont passiert ist. Viele der Zwangsarbeiter:innen hatten nicht gedacht, dass sie von ihren Familien getrennt werden würden und dass sie hier in unserer Heimat wie Tiere behandelt wurden. Die Besucher:innen wurden traurig als sie erfuhren, dass die NS-Leute die Babys von Zwangsarbeitern umgebracht haben, außer wenn die Zwangsarbeiterinnen blonde Haare und blaue Augen hatten. Dann wurden sie gezwungen, das Kind zu behalten, damit die Babys später an der Front kämpfen sollten.
Sina Blachnik, Lea Prachtel und Berfin Ulumaskan

Für uns war das Guide-Projekt eine sehr schöne und coole Chance, auch an uns selbst zu wachsen. Die Begleitungen waren zwar eine große Überwindung für uns, aber gleichzeitig sind wir stolz darauf, es gemacht zu haben. Auch die Zusammenarbeit innerhalb des Teams und mit Frau Graneß und Herrn Frey war toll und hat Spaß gemacht. Wir sind dankbar, dass wir dabei sein durften und dieses wichtige Thema anderen näher bringen konnten. Das ist bestimmt eine Gelegenheit, die uns lange in Erinnerung bleiben wird! Antonia Scheibner  & Janine. Teubner

Petra Graneß und Michael Frey im Dezember 2024

> Quelle
Home  |  Registrieren  |  Regi-on Karte  |  Branchenbuch  |  Register  |  Gastgeber  |  Veranstaltungskalender  |  Aktionen
mein regi-on ∇